Dinge zwischen Himmel und Erde – Halloween im Migrationsmuseum
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Dinge zwischen Himmel und Erde – Halloween im Migrationsmuseum

Eines meiner liebsten Feste im Jahr steht an: Halloween. Samhain. All Hallows‘ Eve. Auch im Deutschen Auswandererhaus gibt es Ende Oktober ein Kinder- und Jugendprogramm, […]

Frau mit Brille lächelt in die Kamera
31. Okt. 2022
11 min Lesezeit
Figur eines kleinen Gespensts steht auf einer Holzbank

Eines meiner liebsten Feste im Jahr steht an: Halloween. Samhain. All Hallows‘ Eve. Auch im Deutschen Auswandererhaus gibt es Ende Oktober ein Kinder- und Jugendprogramm, auf das sich meine innere 8-Jährige schon ungemein freut: Kürbisse anmalen und eine gruselige Museumsführung für kleine Geisterjäger*innen. (Neugierige gucken in die Infobox)

Zwar kenne ich einige Leute, die es ein bisschen merkwürdig finden, dieses düstere Fest, an dem der Schleier zwischen den Welten etwas dünner ist als sonst und die Geister, Feen und Dämonen die Menschen aufsuchen. Aber zu mir zum Beispiel passt es ganz gut.

Meist nicht aus Irland, aber aus vielen anderen Teilen Europas: Die Menschen an der Bremerhavener Kaje (im Deutschen Auswandererhaus findet sich eine Rekonstruktion von 1888), die der Armut wegen auswanderten und in Nordamerika neue-alte Mythenwelten schufen.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Hui-Buuhhh

Rühme ich mich doch, schon als Kind „ein bisschen komisch“ gewesen zu sein: „Der kleine Vampir“ von Angela Sommer-Bodenburg, „Krabat“ und „Die kleine Hexe“, „Das große Lexikon der Monster und Gespenster“ und „Was ist Was? Mumien“ füllten meinen Bücherschrank. Und als ich älter wurde, sollten auch Lovecraft, Poe, Stephen King, Neil Gaiman und die Vampirchroniken von Anne Rice wie eine Unzahl an Serien und Filmen (von „Buffy“ und Tim Burton bis „Hellraiser“ und „Hereditary“) das Problem nicht ernstlich beheben. Nicht, dass ich es versucht hätte. Mystisch, romantisch, düster, manchmal auch morbid-heiter und makaber: Für mich wunderbar. Und damit bin ich gar nicht mal so allein. Denn wo die Welt sich dem Menschen entzieht, durch Ohnmacht, Unverstand, Dunkelheit oder den Tod, da beginnt er, Dinge zu sehen und Geschichten zu erzählen…

Ammenmärchen und obskure Unterstellungen

Manche mögen Halloween leider nicht, weil sie selbst – verständlich – das Schauern gar nicht so schön finden wie ich. Andere haben leider wirklich gruselige Gründe: „Konsumschlacht ohne Geschichte “ etwa. Oder für mich als jemand, der sich beruflich jeden Tag im Deutschen Auswandererhaus mit persönlichen Migrationsgeschichten beschäftigt, besonders schaurig: „Das ist ja nicht einmal von hier“. Ein sehr furchtbarer Grund etwas – oder sogar am Ende jemanden – nicht zu mögen. Und dazu auch noch sachlich falsch: Die Geschichte, genauer die Migrationsgeschichte, von Halloween beginnt nicht zuletzt „hier“, mitten in Europa.

Spuren von vergangenen Leben: In der Galerie der 7 Millionen im Deutschen Auswandererhaus finden sich viele hundert Namen realer Menschen, die einmal das Meer überquerten.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Es wird dunkel

Mit dem Äquinoktium am 21./22. September beginnt auf der Nordhalbkugel der Welt die Zeit, in der die Nacht länger ist als der Tag. In Bremerhaven pustet der Wind kühl über den Deich oder der Küstennebel verhängt den historischen Teil des Hafens und auch das Deutsche Auswandererhaus in geheimnisvoller, fast mystischer Stille. Der drohende Winter verlangt vielerorts nach Vorbereitungen und die letzten Ernten, etwa Äpfel, Rüben und Kürbisse, stehen an. Die Blätter sterben und die Tiere verschwinden. Und drinnen drängten sich lange Zeit die Menschen in der einen warmen Stube bei flackerndem Licht zusammen.

Es waren enge, düstere Segelschiffe wie die „Bremen“ in denen in den 1850er Menschen den Atlantik kreuzten. Hier gruselte viele das tosende Meer. Kein Wunder, dass es beim Halloween im Deutschen Auswandererhaus auch einen Klabautermann gibt.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Wer sich den natürlichen Umständen nicht anpasste und sich ihnen nicht zugleich entzog, dem wurden sie im Winter schnell zur Todesfalle: wenn nicht durch den Hunger und die Kälte, dann durch Lagerkoller in der eingeschneiten Stube. Eine Zeit des Erinnerns und Erzählens, des sich Festhaltens an dem, was Jenseits (im Sommer) ist. Eine Zeit, in der die Schatten unaufhaltsam länger werden und das Vertraut-Gewordene der letzten Monate unkenntlich und blass machen. Bereits für die Kelten: Eine Zeit der Geister.

Spuk auf den grünen Inseln

Die Kelten, bei denen die Wurzeln von Halloween wesentlich zu finden sind, haben ihre ganze eigenen Wanderungsgeschichten. Wir gehen heute davon aus, dass sie ganz ursprünglich aus steppigen Gebieten Südosteuropas und Kleinasiens stammten und in der Eisenzeit über die Alpen (Hallstadt-Kultur) bis ins heutige Frankreich (Latène-Kultur) und auf die Inseln, die heute für uns Großbritannien und Irland umfassen, wanderten. Wann und wie sich ihr Geisterglaube entwickelte, können wir heute nur noch mutmaßen. Dass er sie sehr lange schon begleitete, ist durch ihre Kunst und Riten anzunehmen. Auf den Britischen Inseln prägten sie damit, neben etwa den Wikingern, Sachsen und Römern, die Kultur und Sprache.

Angst vor bewegten Zeiten: Technik und Industrien veränderten sich im 19. Jahrhundert stark, auch zu Gunsten der Schiffsreisenden auf den modernen Dampfern. Wer damit nichts anfangen konnte oder sich wirtschaftlich oder gesellschaftlich bedroht sah, der*die floh in die Märchen und Geschichten seiner*ihrer Vorfahren.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Geschichten und mythische Figuren wandelten sich hier im Kontakt mit anderen Bräuchen und Erzählungen. Diese neuen Varianten blieben so lange als Teil des Lebens der Menschen erhalten. Etwa das Fest am Ende der letzten Ernte, zu dem die verstorbenen Ahnen über das Land wandern und man wie auch in anderen Teilen Europas irgendwann ausgehöhlte, leuchtende Rüben und Kürbissartige vor das Haus stellte: Samhain (etwa „Souh-ven“).

In Jesu Namen, fahre aus….

Dass das heutige Halloween neben dem Christentum als Tradition weiterbestehen konnte, hat auch mit seiner prominenten Lage im keltischen Kalender zu tun: Um dem keltischen Neujahrsbeginn zum Winteranfang neue Bedeutung zu geben, wurde Allerheiligen (All Hallows’ Eve), ein christliches Hochfest, in Irland seit dem 8. Jahrhundert von den Kirchenvätern auf den 1. November gelegt. Später rutschte die Verehrung der Großgruppe der Heiligen auf den 31. Oktober, um Platz zu machen für Allerseelen, das seit etwa 1000 n. Chr. dem Gedenken der „normalen“ Verstorbenen gewidmet ist. Offiziell bleiben die natürlich bis zur Auferstehung brav im Jenseits.

Mit Herzklopfen auf dem Weg nach Ellis Island: Die Furcht in die alte Armut zurück zu müssen, beklemmte viele Menschen in ihren ersten Stunden in Nordamerika.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Glaub doch, was du willst

Diese Koexistenz und die Verbindung von christlichen und nicht-christlichen Traditionen und Glauben findet sich in unterschiedlichsten Formen über die Jahrhunderte hinweg an vielen Orten der Welt. Im deutschsprachigen Raum und Skandinavien wurde die Wilde Jagd, die die Winternächte terrorisierte, von einer Wahrheit zum Märchen und beim Rüben- oder Rummelpottlauf, bei dem man je nach Region mir Rübenlampen oder Rasseln segnend von Haus zu Haus zieht und guten Gaben wie Schnaps oder Kuchen sammelt, ist der mündliche Segen für das Nachbarshaus eher etwas…nun…der aktuellen Konvention Angemessenes. Und die Kostüme der Nachtwandelnden, Wintervertreibenden und Geisterbeschwörenden blieben sich auch oft recht ähnlich (Denn die Bedeutung der Maske sei nicht zu unterschätzen: Verändert man sein Aussehen, ist man den Geistern nämlich ähnlicher und zugleich etwas sicherer vor ihnen. Während Samhain und später Halloween war die Sorge ganz konkret: Nicht, dass man als Lebender erkannt wird und mit ins Totenreich muss. )

Einige der alten Bilder blieben weiter passende Gesichter für noch ältere Ängste. Das passierte auch in den Kolonien in Nordamerika.

Kafkaeske Momente am „Legal Desk“: Auf Ellis Ilsand, der Insel der Tränen, war für viele nichts blasser und erschreckender als das bürokratische Eilverfahren, das über ihre Zukunft entschied.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Verschwimmende Konturen

Die Siedler*innen, von denen nicht wenige auch keltische Vorfahren hatten, fürchteten weiter den Winter auf dem gerade urbar gemachten Acker und die Dunkelheit der unvertrauten, feindlichen Wälder. Viele waren nicht wegen der Glaubensfreiheit, sondern aus wirtschaftlicher Not oder politischem Druck hierhergekommen und brachten so neben dem Christentum auch Märchen, Sagen und „unchristliche“ Traditionen mit. Aus dem Mitgebrachten schufen sie in der neuen Umwelt Sagenwelten, die besser zu dieser Lebenswelt und Wirklichkeit passten.

Kürbiskopf

Was beispielsweise neu aus Altem entstand, war die Fortführung der Sage von Jack O’Lantern. In Irland ging, so die weit verbreitete Verschriftlichung, der arme Sünder Jack Oldfield um, der den Teufel gleich zweimal ausgetrickst hatte, sodass seine Seele auf ewig nicht ins Höllenfeuer musste. Doch der unredliche Jack fand nach seinem Tod auch keinen Einlass in den Himmel. An eine dunkel kalte Welt gebunden, schenkt ihm der mitleidige Teufel ein Stück Kohle aus seinem Höllenfeuer und Jack steckte es zur Aufbewahrung kurzerhand in seine aufgebrauchte weil ausgehöhlte Wegzehrung: ein Rübe. So hält ein Rübenlicht in der Nacht den Teufel fern, der Jack ja niemals holen wird. Und so begründet ein Märchen voller christlicher Motive und Themen die uralte Tradition und Geschichte der Rüben-Irrlichter.

American Spirit: Im Grand Central Terminal im Deutschen Auswandererhaus dreht es sich um die Einwanderungsgesellschaft der USA. Sie schuf aus einem alten, keltischen Fest ein neues, das Menschen in ihren Ängsten und ihrer Lust am Sich-Fürchten zusammenbrachte.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Wer reitet des Nachts…

In Nordamerika vermischte sich die Geschichte wieder mit dem sehr realen Schrecken des blutigen Unabhängigkeitskriegs und einem berühmten Stadtnamen: Sleepy Hollow. Aufgeschrieben (und auch erfunden) wurde die Geschichte vom Kopflosen Reiter, die wiederum in die nordamerikanische Folklore einfloss, 1819 von Washington Irving. Die britischen Kolonialherren hatten eine große Zahl Söldner*innen engagiert, um die sich emanzipierenden Kolonien zu halten. Einer von ihnen, so sagt die Geschichte, war ein grausamer hessischer Kommandeur, der nach seinem Tod während einer Schlacht ebenfalls auf Erden Wandeln musste und seinen Kopf, den ihm eine Kanonenkugel nahm,  kurzerhand durch einen Kürbis ersetzte. Auch der leuchtet mit Höllenglut. Die Geschichte erzählt davon wie der für den Militärdienst migrierte Hesse als kopfloserer Reiter herumwütet, ganz ähnlich der „Wilden Jagd“. Allerdings eben nicht an der Nord- und Ostsee, wie die ursprünglich Jagenden, sondern durch die kalte Nacht New Englands.

Beer, wine and spirits: In Kneipen wie der rekonstruierten „Old Town Bar“ im Deutschen Auswandererhaus trafen sich Auswanderer*innen, um gute Tage zu betrinken und schlechte gemeinsam zu überstehen.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Willst du mit uns spielen?

Dazu kommen viele andere Sagen, Geschichten und Mythen, die neu entstanden und bis heute – gern an Lagerfeuern und mit einer Taschenlampe unter dem Kinn  – viel ziert und viel erzählt werden. Märchen, die sich um die Hexenverfolgung in Salem und die Rache der Verurteilten drehten. Berichte, die aus der ängstlichen Irritation und rassistischen Fehldeutung der weißen Sklavenhalter*innen über die religiösen Praxen ihrer schwarzen Sklav*innen entstand. (Der aus Afrika mitgebrachte Glaube vermischten sich im französisch dominierten Süden der USA mit dem Christentum und anderen Praxen und bekam als Hoodoo oder Voodoo in der leidvollen Situation der Geraubten oft sehr düstere Formen und Charakter.)

Wo die Begegnungen friedlich verliefen, nahm auch der indigene Glaube Einfluss auf die regionalen Nacht-Geschichten der Neu-Amerikaner*innen. Und heute finden lateinamerikanische Traditionen immer mehr Platz: Das ja schon erwähnte Allerseelen etwar, war als römisches-katholisches Fest lange Bestandteil der spanischen und portugiesischen Kultur und wanderte mit ins heutige Mexiko aus.  Der „Dia de Muertos“, an dem Familien an den Gräbern ihrer Vorfahren mit viel gutem Essen und Blumen die Nacht verbringen, war selbst von der Kultur der hier indigenen Menschen beeinflusst und wanderte nun in den wirtschaftlich besser gestellten Norden des amerikanischen Doppelkontinents.

Gruselige Arbeitsbedingungen: Der rekonstruierte Sweat Shop zeigt, wie hart die Arbeit in der Industrie den 19. und frühen 20. Jahrhunderts war. In diese Welt wurden auch viele eher ländlich aufgewachsene Auswanderer*innen geworfen.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Es lebt, es lebt…

Was die spezielle Tradition des Gruselns an Halloween in den USA bis ins 20. Jahrhundert und trotz der Industrialisierung am Leben erhalten sollte, war unter anderem die Hungersnot in den 1840ern in Irland. Über eine Millionen Menschen zog es in der Hoffnung auf Arbeit und Brot zu den boomenden US-Städten wie Chicago oder New York. Gerne nahmen die vom Hunger Vertriebenen die neue Version der liebgewonnenen Tradition aus Irland wieder auf und erhielten sie. Und auch wenn die Ir*innen etwa durch ihren katholischen Glauben lange „Ir*innen“ blieben, anstatt einfach als „Amerikaner*innen“ von sich und anderen wahrgenommen zu werden, freuten sich bald auch andere an dem aufregenden Kostümfest, in dem sie alles – und zwar wirklich alles – sein konnten, was sie schon immer sein wollten.

Auch nach Deutschland brachten Einwanderer*innen Feste, Traditionen und Geschichten, wie Halloween, mit. Sie formen, wie in den USA, die reiche Kultur einer Einwanderungsgesellschaft und verändern sich selbst in ihr.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

So sehr es merkwürdigste Aufs, Abs und Wandlungen erlebte, hielt sich Halloween so bis heute. Derzeit ist es in den USA für viele eher ein allgemeines Kostümfest, ähnlich wie Fasching, aber eben mit mehr Platz für das Grausige, Abgründige, Groteske. Und als beliebtes Fest prägt es Filme, Kunst und Literatur mit. Die schafften es mit dem Grusel des Kalten Krieges und seiner blutigen Entwicklungen weltweit, dem Ende der heilen Welt der Vollbeschäftigung in Ländern wie den USA und Deutschland und einer sich ankündigenden Klimakrise in die Kinos West-Europas.

Grundlage legte dafür im Übrigen unter anderem ein deutscher Auswanderer: Carl Laemmle, der seine Geburtsstadt Laupheim über Bremerhaven verließ. In den USA wurde er Filmproduzent und war einer der Menschen, die mit der Gründung der Universal Studios eine wichtige Basis für das heutige Hollywood und die moderne Filmindustrie legte. Unter ihm entstanden Gruselklassiker wie „Frankenstein“ mit Boris Karloff und „Dracula“ mit Bela Lugosi (dessen Künstlername auf seiner Geburtsstadt Lugos im Königreich Österreich-Ungarn basiert).

Geschaffen von Ein- und Auswander*innen aus der ganzen Welt: Das Kino führte Boris Karloff in die USA und brachte die ikonische Frankensteinverfilmung zurück in die deutschen Kinos. Im Kino im Deutschen Auswandererhaus findet man jedoch eher spannende Dokumentarfilme.
© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Manchmal kommen sie wieder

Halloween braucht aber noch ein bisschen länger als „Das Ding aus dem Eis“ und „Rosemaries Baby“. Für manche Menschen in Deutschland war es einfach: Hatten viele Deutsche seit Ende des Zweiten Weltkrieges nun etwa durch Militarybases wie in Bremerhaven US-amerikanische Nachbarn und viel Kontakt zu dem großen Staat im Westen. Und wer hat nicht Lust, direkt oder indirekt, mitzufeiern, wenn es nebenan Punsch, Tanz und Kostüme gibt? Für andere wanderte das Fest erst in den 1990ern, mit dem Ende des Kalten Krieges ein. Mit dem Ende eines klaren Gut und Böse in der Politik war mehr Platz geschaffen, sich vor sich selbst und dem harmlos wirkenden, möglicherweise explodierenden Koffer oder dem eigenen Klassenkameraden mit dem Hass auf sein Schulumfeld zu erschauern ….

Wenn wir am 31. Oktober ins Deutsche Auswandererhaus gehen, um Kürbisse zu bemalen oder die Gruselführung für Kinder mitzumachen, uns groß in gespenstische Schale werfen oder uns Zuhause mit Kürbisbrot und Wein vor Freddy Kruger auf dem Bildschirm gruseln, dann feiern wir nicht nur ein Fest das viele Stationen und Wandlungen eine Migrationsgeschichte mitgemacht hat, sondern auch eines, das uns einer Sache versichern kann (auch wenn wir hier recht wenig von Asien, Afrika und Australien erzählen konnten): dass Gruseln, das kreative Umgehen mit der eigenen Angst durch Geschichten, Bilder und Mythen, ist zwar nicht für jede*n ein Spaß (und leider auch nicht immer ohne Vorurteile, wie unsere Ängste selbst auch), aber mit Sicherheit etwas typisch Menschliches, das wir tun, während wir auf die Widerkehr des Lichts warten.

Bis zum Ende der Nacht…© Deutsches Auswandererhaus/ Foto: Magdalena Gerwien

Von: Magdalena Gerwien, Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven

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Gruselführungen für Kinder ab 6 Jahre:
28., 30. und 31. Oktober 2022 um jeweils um 18 Uhr
Kostüme herzlich willkommen!

Kinder-Workshop „Kürbisbemalen“ mit Kürbisbrot und Erzählstunde „Jack O’Lantern“:
30. Oktober 2022, ab 14.30 Uhr
Denken Sie an „farbsichere“ Kleidung!

Anmeldung unter Tel.: 0471 / 90 22 0 – 0 oder E-Mail: info@dah-bremerhaven.de wird empfohlen!

***

Das Deutsche Auswandererhaus finden Sie in der Columbusstraße 65, 27568 Bremerhaven

Mehr zu saisonalen Veranstaltungen, Sonderausstellungen, Tickets und Öffnungszeiten:
www.dah-bremerhaven.de
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