Das Klima verändert sich, unsere Meere vermüllen, die Luft wird immer „dicker“, jährlich werden über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel allein in Deutschland weggeworfen. So kann und soll es nicht weiter gehen! Doch statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, abzuwarten und sich untätig zurückzulehnen, hat es sich das ATLANTIC Hotel Sail City auf die Fahne geschrieben, selbst aktiv zu werden. Wie das funktioniert, zeigen uns Sandra Tscharntke und Dennis Micknaß bei unserem InstaWalk „Grün unterwegs“.
Souvenirs und Leckereien aus der Region
Nach dem herzlichen Empfang weisen Sandra und Dennis gleich auf die ersten beiden Projekte hin. Neben dem gemütlichen Loungebereich befindet sich der Regio-Shop. In stilvollem Rahmen werden hier Genussmittel und Produkte aus der Region angeboten. Der Gast kann zwischen Kaffee von Bohnengold, einer kleinen Kaffee Werkstatt im Schaufenster Fischereihafen, Honig aus den hoteleigenen Bienenstöcken, oder hausgemachten Fruchtaufstrichen wählen. Mit dabei sind auch die hippen Canvasco-Taschen, die aus recyceltem Segeltuch in der JVA Vechta gefertigt werden, oder peppige Schlüsselanhänger, die aus früheren Hundeleinen genäht werden. Es lohnt sich, hier einmal nach einem Mitbringsel zu stöbern, auch wenn man kein Hotelgast ist.
Eine Minibar für alle
Direkt neben dem Regio-Shop steht die Minibar „für alle“. Um Strom, Platz und Zeit zu sparen, wurde statt in jedem der 120 Zimmer eine Minibar zu installieren, zentral eine in der Lobby stationiert. Hier gibt es neben alkoholfreien auch alkoholische Getränke und Snacks. Die Gäste unterstützen diesen energiesparenden Gedanken gern und nehmen die zentrale Minibar gut an, erklärt uns Dennis.
Probiotik statt Chemiekeule!
Sandra und Dennis nehmen uns mit in die achte Etage des ín Segelform gebauten 4-Sterne-Hotels. Übrigens wurde diese Form gezielt gewählt, denn der Architekt wollte durch das Segeldesign eine maritime Verbindung zur Seestadt Bremerhaven darstellen. Wir finden, dass ihm das sehr gut gelungen ist. Neugierig betreten die Instagrammer mit gezückten Kameras eines der Studios. Allerdings vergessen sie im ersten Moment, Fotos zu schießen, denn der Ausblick ist fantastisch! Von jeder der acht unterschiedlichen Zimmerkategorien haben die Gäste einen unverbauten Blick auf die Weser, die Stadt nach Norden oder Süden und bis ans andere Weserufer. Toll! Allerdings wollen wir nicht nur den Ausblick genießen, sondern etwas über Nachhaltigkeit und CO²-Fußabdrücke wissen. Das fleißige, hoteleigenen Reinigungspersonal putzt hier mit Reinigungsmitteln, die probiotisch und damit allergenfrei auf der Basis von Mikroorganismen sind. Sie schonen die Gesundheit von Mensch und die Umwelt. Das ATLANTIC Hotel Sail City ist übrigens das einzige deutsche Hotel, dass diese milden Reinigungsmittel verwendet und damit etwas für Umwelt, Gäste und Mitarbeiter tut. Das Toilettenpapier wird CO²-neutral hergestellt und ist mit den Gütesiegeln FSC Recycled und EU Ecolabel ausgezeichnet. Damit ist es das umweltfreundlichste zertifizierte Hygienepapier weltweit. Die im Bad befindlichen Kosmetikprodukte sind Ecolabel-zertifiziert und mit sparsamer Dosierfunktion ausgestattet. Die Inhaltsstoffe bestehen aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen und werden in umweltfreundlichen Verpackungen dargeboten.
Mit Weitblick zum Ausblick
Gäste haben bei einem Aufenthalt von mindestens zwei Nächten die Wahl, sich für den „Grünen Service“ zu entscheiden und damit Ressourcen und Umwelt zu schonen. Das bedeutet, dass die Zimmerreinigung ohne Strom und kein Handtuchwechsel erfolgt. Auch hier ist es wieder eine Win-Win-Situation. Das Zimmer wird ausgiebig gelüftet, aber nicht gesaugt. Das spart Zeit und Strom. Der Gast erhält dafür als Dankeschön eine kostenfreie Auffahrt auf die Aussichtsplattform SAIL City, das höchste Gebäude der Stadt. Neben der frischen Luft gibt es hier oben in der 20. und 21. Etage einen herrlichen Rundumblick über Bremerhaven, die Weser und bis ins Hinterland und zur anderen Weserseite. Fotoapparat nicht vergessen! Dieses Angebot haben im vergangenen Jahr übrigens über 4.000 Gäste wahrgenommen.
Eine bewusste Entscheidung
Sandra berichtet, dass das Hotel mit 100 Prozent Ökostrom aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasser betrieben wird. Alles andere hätte uns bei dem Verantwortungsbewusstsein, das hier gelebt wird, auch gewundert. Selbst mit Papier wird sparsam umgegangen. So findet der Gast in der digitalen Zimmermappe alle nötigen Hotel-Informationen und eine Auswahl aktueller Magazine und Zeitungen. Schön ist auch, dass jeder Gast seinen eigenen, kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Zum Beispiel, in dem er aktiv an der Mülltrennung teilnimmt. Die im Zimmer befindlichen Papierkörbe sind mit zwei Einsätzen versehen, so dass Papier, Organisches und Kunststoff mit nur einer Handbewegung getrennt werden können. Aber auch hier gilt – alles geht, nichts muss!
Schlemmen und genießen über den Dächern Bremerhavens
Wir betreten die Captain’s Lounge im 19. Obergeschoss. Auch hier ein fesselnder Ausblick! Wie auf Bestellung gleitet ein Segelflieger vor unseren Augen am blauen Himmel vorüber. Klasse! Die runden Tische des Saals, der Platz für 120 Gäste bietet, sind festlich eingedeckt. Hier findet am nächsten Tag das beliebte Krimidinner statt. Doch auch Gäste, die nicht im Hotel wohnen, haben die Möglichkeit, hier oben zu speisen. Zum Beispiel beim Captain’s Brunch, dass immer am ersten Sonntag im Monat stattfindet. Schnell sein lohnt sich, denn die Plätze sind schnell ausgebucht.
Lecker bis zum letzten „Bisschen“
Wieder unten erwartet uns Dominik Flettner, der Koch des Hauses, im Conference Center Bremerhaven. Das ist das ans Haus angegliederte Kongresszentrum mit sechs Veranstaltungsräumen, die Platz für 550 Personen bieten. Wenn die vier weiteren Veranstaltungsräume des Hotels genutzt werden, können hier 1.000 Personen gleichzeitig tagen. Ein reizvoller Ort, direkt am Wasser! Dominik hat ein kleines Buffet für uns angerichtet mit unterschiedlichen Flammkuchen und kleinen Salaten. Während wir genussvoll schlemmen, berichtet er uns von der Philosophie des Hauses, die natürlich auch in der Küche gelebt wird. Zum einen werden auch hier möglichst regionale Produkte verwendet. Das sind zum einen der Honig, der von den 240.000 Bienen stammt, die in vier Bienenstöcken auf dem Dach des Conference Centers Bremerhaven leben. Die Brötchen, die von einer Stadtbäckerei stammen und Spezialitäten, wie Wasserbüffel aus Bremerhaven und Wollschwein aus Schwanewede sowie Wurstwaren aus Bremerhaven. Doch damit nicht genug.
Gemeinsam gegen Verschwendung
Das ATLANTIC Hotel Sail City hat sich dem Verein „United against Waste“ angeschlossen. An der Station (jedem Arbeitsplatz) in der Küche steht ein durchsichtiger Behälter von United against Waste. Das sensibilisiert alle Mitarbeiter so, dass sie genau überlegen, ob der Gemüse- oder Speiserest tatsächlich in der Tonne landet, oder für andere Dinge verwendet werden kann. Das Küchenteam wird dabei immer erfinderischer und ehrgeiziger. Aus Gemüseschalen werden Soßenfonds oder auch leckere, gesunde, knusprige Gemüsechips. Jeder benutzte Teller mit Resten von Speisen, jedes nicht verwertete Essen vom Buffet oder vom Catering bei den Veranstaltungen wird ausgewogen. Dadurch können die Köche ermitteln, ob die Speisegröße zu üppig ausfällt und lieber in kleineren Portionen serviert werden sollte. Doch keine Angst! Das bedeutet nicht, dass die Gäste jetzt vor winzigen Speisen auf überdimensionierten Tellern sitzen. Vielmehr werden kleinere Portionen angerichtet und dafür immer frisch nachbereitet und nachgelegt. Das ist nicht nur ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung, sondern kommt auch dem Gast zu Gute. Übrigens finden regelmäßig „Resteessen“ statt. Wer sich darunter zusammengepampte Gerichte aus fast abgelaufenen Lebensmitteln vorstellt, liegt völlig falsch. Ein Beispiel eines solchen Menüs ist: Dreierlei Bruscetta mit Salat, Bremerhavener Fischsuppe, Wasserbüffelroulade & Wollschweineschnitzel, Riesenkarotten, Serviettenknödel und zum Dessert Kabinettpudding und Apfelsorbet. Da kann einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen, oder?
Speisen mit Blick auf das Wasser
Unsere letzte Station ist das „STROM“. Das hoteleigene Restaurant, in das auch gern Nicht-Hotelgäste einkehren, erlaubt durch die raumhohe Glasfront einen herrlichen Blick auf die Weser. Wir sind schon ganz gespannt, welche Umsicht hier verwendet wurde. Sandra und Dennis erklären es uns gern, nachdem wir wieder Fotos nach Herzenslust schießen durften. Das Küchenteam stellte seinerzeit fest, dass oft halbe Brötchen zurück in die Küche kamen. Offensichtlich war die Brötchengröße zu groß. Gemeinsam mit der Stadtbäckerei entwickelte das Team etwas kleinere Brötchen. Die Größe ist perfekt und so essen die meisten Gäste jetzt zwei statt der bisherigen anderthalb Brötchen. Kleine Veränderung – große Wirkung! Außerdem sollte die Butter nicht mehr gekühlt auf Eiswürfelbetten serviert werden und so hart sein, dass der Gast sie nicht streichen kann. Auch dafür gibt es eine Lösung. Den Butterspender! Der Gast hält sein Brötchen oder Brot unter den Spender und erhält die optimale Menge streichfähiger Butter. Wer mehr mag, kann selbstverständlich auch die doppelte Menge bekommen. Das Ganze wurde aber noch weiter perfektioniert. Mit der ortsansässigen Fleischerei wurde Aufschnitt in der passenden Größe für die Brötchen entwickelt. Und für die Naschkatzen unter allen Frühstücksliebhabern steht der Nutellaspender bereit. Im Inneren befinden sich drei Liter Nutella, die ohne Schmiererei aufs knusprige Brötchen gelangen. Das spart natürlich auch die kleinen Plastikverpackungen und leistet somit wieder einen Beitrag zur Müllvermeidung.
Was können wir selbst tun?
Drei Stunden sind wie im Flug vergangen, als Sandra und Dennis die Instagrammer und uns in der Lobby verabschieden. Auch hier begegnet uns wieder ein liebevolles Detail, bei dem mitgedacht wurde. Vor der Rezeption befinden sich zwei Treppenstufen, so dass auch Kinder auf Augenhöhe mit den Angestellten sprechen können, oder, was noch viel wichtiger ist, an das Gummibärchenglas gelangen, dass auf dem Tresen steht. Wir mögen uns nur ungern verabschieden, denn die Eindrücke und Informationen waren wirklich fesselnd. Als wir im Sonnenschein vor das Hotel treten, kreisen bei jedem von uns die Gedanken, was wir selbst zum Umweltschutz beitragen können. Wir sagen „Danke“ für die Anregungen und für den tollen InstaWalk „Grün unterwegs“.
Eindrücke vom InstaWalk auch hier.
Schaut doch mal hier, welche InstaWalks wir in diesem Jahr angeboten haben und welche Fotos dort aufgenommen wurden.
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