Als ich 2014 nach Bremerhaven kam, hätte ich nicht gedacht, dass ich so lange bleiben würde. Angefangen mit dem Studium der Digitalen Medienproduktion, nahm ich verschiedene studentischen Jobs bei unterschiedlichen Unternehmen an, vom Influencer Marketing bis zur Kommunikationsagentur, bevor ich im vergangenen Jahr schließlich am Deutschen Schifffahrtsmuseum landete – erst als Volontärin und mittlerweile als Social Media Managerin und Grafikdesignerin.
Als Studentin gekommen, als Bremerhavenerin geblieben
Vielleicht war es Schicksal, dass die Hochschule Bremerhaven zunächst die einzige Hochschule war, die mir einen Studienplatz anbot. Erst wollte ich nicht herkommen, dann entschied ich mich, es zu versuchen und letztendlich blieb ich … eine Entscheidung mit ganzem Herzen. Zunächst in einer kleinen, eigenen Wohnung in Lehe, fand ich meinen Platz in der Stadt in meinem zweiten Jahr hier: in einer WG in der Alten Bürger. Hier habe ich die Stadt lieben gelernt und all die Kontakte geknüpft, die mich noch immer durch den Alltag tragen. Studierende und Unternehmer*in, Kneipenwirt und Künstler*in – immer begegnet man jemanden, den man kennt oder kennenlernt. Stets verbunden mit einem Austausch auf Augenhöhe.
An der Tatsache, dass ich mich schlussendlich nach meinem Abschluss am Deutschen Schifffahrtsmuseum bewarb, waren genau diese Kontakte nicht ganz unschuldig … es war Dörte selbst, die mich damals auf die Stelle aufmerksam machte, auf die ich mich im Januar 2019 bewarb. Ich weiß noch, wie der Tag des Vorstellungsgespräches im März chaotisch anfing: eine Taxifahrerin streifte mein parkendes Auto, die Polizei musste kommen und die Milch für mein Frühstück kochte über, während ich versuchte, die Dame zu beruhigen. Knapp zu spät kam ich in den Havenwelten an und überzeugte anscheinend trotzdem. Nur wenige Stunden später stand ich im Supermarkt, die Hände voll beladen, die Kopfhörer auf den Ohren, als ein Anruf kam, dass ich die Stelle besetzen könnte. Vor Schreck und Freude ist mir alles aus dem Arm gefallen. Und so blieb ich in Bremerhaven und darf seit Juli 2019 das Team Kommunikation im Museum unterstützen.
Routine zwischen Medienanfragen und Veranstaltungsorganisation
Schon früh musste ich merken, dass kein Tag wie der andere ist. Erst nachdem ich morgens bei einer Tasse Kaffee meine E-Mails gecheckt habe, kann ich ungefähr planen, wie ein Arbeitstag aussieht. Wenn alle kurzfristigen Nachrichten beantwortet sind und das Postfach einigermaßen aufgeräumt ist, schreibe ich mir eine To-do-Liste, bevor ich einen kurzen Blick in den Pressespiegel des Tages werfe. Und dann geht es los: Nachrichten bei Facebook und Instagram beantworten, Videos schneiden, Postings vorbereiten oder Artikel schreiben. Hier und dort an der Website Änderungen vornehmen und das ein oder andere Mal der Entwurf eines Flyers, von Schildern oder Grafiken. Am meisten Freude machen mir Termine außerhalb des Büros. Von Fotos für Social Media, Berichterstattung an Bord von Schiffen oder der Unterstützung von Veranstaltungen. Am spannendsten sind die Aufgaben, die nicht alltäglich sind.
Das Schöne am Job in der Kommunikation ist, dass kein Tag alltäglich ist. Termine kommen oft kurzfristig und Medienanfragen möchten sofort bedient werden. Die Themenvielfalt ist unerschöpflich. Eine der Tatsachen, die ich mir vor Beginn meiner Tätigkeit im Museum nie hätte vorstellen können.
Früher habe ich gedacht, dass ich nach Berlin, Hamburg oder Köln muss, um im Medienbereich Erfolg zu haben. Bremerhaven hat mich etwas anderes gelehrt. Im Gegenteil: Während in den großen Städten Angebot und Nachfrage total übersättigt sind, gibt es hier noch die Möglichkeit, sich zu entfalten, etwas Neues zu probieren und daran zu wachsen. Hier arbeitet man gemeinsam an zunächst unvorstellbaren Zielen. Und in vielen Fällen führt es zum Erfolg.
Bremerhaven – Stadt der Chancen
2017 war ich Teil des zweiten Startup Weekends Bremerhaven. Es wurden unfassbar viele, tolle Ideen gesammelt und über zwei Tage ausgearbeitet und gepitcht. Als Wir sind alle einen gemeinsamen Weg gegangen. Damals bin ich nicht nur mit dem Local Hero Award nach Hause gegangen, sondern auch mit dem Wissen, dass Bremerhaven an einer Leine zieht, wenn es um Visionen geht. Und dieses Wissen festigt sich in meinem Beruf immer mehr. Als eine von vier Attraktionen in den Havenwelten stehen wir im stetigen Austausch mit den anderen Häusern. In monatlichen Meetings tauschen wir uns aus, spinnen wirre Ideen, unterstützen uns und bringen uns auf den neuesten Stand. Das fasziniert mich und treibt mich an. Ich liebe es, mit allen per Du zu sein und mich auf Augenhöhe auszutauschen, auch wenn ich eine der jüngsten in der Runde bin – sowohl vom persönlichen als auch vom Dienstalter.
Und wie geht es nun weiter in Bremerhaven?
Das vergangene Jahr war für uns alle eine Herausforderung. Aber auch das haben wir gemeinsam als Team gelöst, so wie wir auch das kommende Jahr meistern werden – am Museum und Bremerhaven übergreifend. Ich bin mir sicher, dass die kommenden Tage, Wochen, Monate und Jahre uns helfen, weitere Ideen zu entwickeln und umzusetzen und dabei auch Hürden zu überwinden. Besonders freue ich mich darauf, diese Erfahrungen auszubauen, zu stärken und neue zu machen. Ich freue mich darauf, noch mehr über Social Media zu lernen, mich vielleicht im Bereich Illustration weiterzubilden und das Museum auch über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar zu machen. Bremerhaven ist für mich der Beginn wundervoller Freundschaften, wertvoller beruflicher Kontakte und lehrreichen Erkenntnisse. Bremerhaven ist für mich zuhause.
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