Zusammen mit zehn Instagramer warten Mailin und ich gespannt, was wir auf unserem InstaWalk „Auf Weltreise“ im Klimahaus Bremerhaven vor die Fotolinsen bekommen. Spektakulär ist bereits der Auftakt, den die Köche Norman und Marc uns bieten. In Windeseile wird ein 4-Gang-Menü der besonderen Art gezaubert. Denn statt bekannter Gerichte stehen heute Insekten auf dem Speiseplan. Neugierig drängeln sich alle um den Küchentresen, um Mehlwürmer, Heuschrecken, Grillen und Buffalowürmer in Augenschein zu nehmen. Auch ich die praktischen Portionstüten genau unter die Lupe genommen und von allen Seiten fotografiert und bestaunt.

Auch wenn sich jetzt manche von Euch bei dem Gedanken, Insekten zu essen, schütteln mögen oder eine Gänsehaut bekommen, die sich langsam den Nacken runter schleicht, kann ich Euch sagen, bei den Instagramern und mir siegt die Neugier. Nur Hannes vom Klimahaus mag sich nicht überwinden, die Speisen mit den knackigen Tierchen zu probieren. Als erstes serviert uns Norman ein Tomaten-Zucchini-Bruscetta mit Grillen aus dem Mittelmeerraum. Appetitlich sieht es aus. Wenn man nicht genau hinschaut, kann man die Grillen darauf auch für geröstete Kerne halten. Der Anblick bietet also schon mal keinen Grund, die hübsch angerichteten Gerichte zu verschmähen. Voller Erwartung nehme ich meinen ersten Bissen und…. lecker! Die Grillen sind knusprig und haben einen nussigen Geschmack. Marc merkt an: „Das knirscht gar nicht so im Kopf wie sonst beim Chipsessen. Das stört doch immer, weil man dann beim Fernsehen kein Wort mehr verstehen kann.“
Kanarische Runzelkartoffeln mal anders
Als nächsten Gang gibt es kanarische Runzelkartoffeln auf einem Mais-Erdnuss-Dipp mit einer Heuschrecke. Zugegeben, die ist schon wesentlich größer als die Grille. Norman gibt uns den Tipp, die Flügel vor dem Verzehr zu entfernen. Nicht, weil die nicht schmecken würden, aber sie sind sehr hart und können sich unangenehm zwischen den Zähnen verhaken. Also ab damit und rein in den Mund! Auch gut, aber doch ganz anders als die Grillen. Das hätte ich jetzt nicht vermutet! Ebenfalls knackig, aber etwas milder. Weiter geht es mit Mandelcouscous auf Zimt-Zitronencreme mit karamellisierten Grillen. Ein Genuss für mich, für eine andere Instagramerin jedoch nicht. Das liegt allerdings nicht an der Grille, sondern daran, dass sie keinen Couscous mag. Tja, Geschmäcker sind eben verschieden!

Den krönenden Abschluss bildet das Dessert. Mit Buffalowürmern ummantelte, geröstete Bananenscheiben auf Schokosoße. Ob Ihr es glaubt oder nicht. Alle vier Speisen sind ein Genuss. Zudem sind die Insekten auch noch sehr gesund und ein toller Eiweißlieferant. Ein heißer Tipp für alle Sportbegeisterten unter Euch. Wie Norman sagt: „Der Nährstoffgehalt der Insekten toppt alle Energieriegel, die ihr aus der Sportlerernährung kennt.“
Klimafreundliche Ernährungsalternativen
Auch die Umweltbilanz der Insektenproduktion fällt günstig aus, denn sie benötigen als wechselwarme Tiere weniger Energie als die klassischen Nutztiere. Die Futterverwertungseffizienz ist höher und die Co2-Bilanz günstiger als bei der Fleischerzeugung.
Kleine Stars ganz groß
Doch nun genug geschlemmt. Lina, die Tierpflegerin, nimmt uns mit zu den kleinen, aber irrwitzig schnellen Galagos, auch Buschbabies genannt. Es ist fast unmöglich, ein Foto von den kleinen Äffchen mit den großen Kulleraugen zu bekommen, so schnell flitzen sie durch ihr Gehege. Aber den versierten Instagramer gelingt es trotzdem, das eine oder andere Buschbaby vor die Kamera zu bekommen. Lina erzählt uns, das die Tiere 12 bis 14 Jahre alt werden und kuschelig weich sind. Allerdings können wir sie nicht streicheln.
Auch ein Stacheltier kann kuscheln
Dafür holt Lina einen anderen Bewohner aus dem Gehege. Oreo, den kleinen afrikanischen Weißbauchigel. Er macht es sich sogleich in Linas Händen gemütlich. Routiniert erduldet er, dass wir ihn ganz vorsichtig streicheln. Der ist aber auch wirklich putzig! Wir haben Oreo übrigens nicht erzählt, was wir gerade gegessen haben, um ihm Futterneid zu ersparen. Denn Weißbauchigel ernähren sich unter anderen von Mehlwürmern und Heuschrecken.

Karl und Heinz tummeln sich im Wasser
Wir verabschieden uns von Oreo und den Buschbabies und begeben uns in die Flusslandschaft Kameruns. Lina kennt all ihre Tiere gut. Und so kann sie uns hier Karl und Heinz, die großen Welse vorstellen. Relaxt liegen sie am Boden des großen Bassins, so dass wir sie in Ruhe betrachten können. Allerdings ermahnt sie uns, nicht ins Becken zu greifen, denn hier leben neben den entspannten Welsen auch andere Fische, von denen manchen gern mal mit ihren spitzen Zähnen zubeißen. Obwohl diese Artgenossen sich gerade vor uns verstecken, riskieren wir lieber nichts.

Vorsicht giftig!
Eine Hängebrücke führt über das Becken. Auf der anderen Seite erwartet uns eine gut getarnte, aber hochgiftige Schönheit, die grüne Viper. Ganz ruhig liegt sie in ihrem Terrarium und wirkt so, als könne sie keiner Fliege etwas zu Leide tun. Lina erzählt uns, dass es für dieses Schlangengift weltweit kein Gegenmittel gibt. Hier ist also auch für die Tierpfleger höchste Vorsicht geboten.

Glück kann jeder gebrauchen
Zugegeben, das Wasser im „Wunschbrunnen“ erinnert nicht gerade an das karibische Meer. Aber einige von uns werfen trotzdem eine Münze hinein und spricht stumm einen Wunsch aus. Für die Mitarbeiter des Klimahauses ist es zwar mühselig, die Münzen in regelmäßigen Abständen aus dem Wasser zu fischen, aber der eine oder andere Euro kommt dabei doch zusammen. Und dieses Geld kommt uns indirekt allen zu Gute, denn es wird an die Deutsche KlimaStiftung gegeben, die sich mittels Veranstaltungen und Bildungsprojekten für den Klimaschutz einsetzen.
18 Tonnen Glas
Unser Weg hinter die Kulissen führt uns am riesigen Aquarium vorbei, vor dem Carina hier steht. Die Glasscheibe allein wiegt 18 Tonnen. Beim Bau des Klimahauses, das dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, wurde zuerst die Scheibe aufgestellt und dann das Haus „drum herum“ gebaut. Faszinierend!

Noch mehr Exoten
Lina nimmt uns mit hinter die Kulissen. Hier befinden sich weitere Bassins und Terrarien mit verschiedenen exotischen Tieren. Neben dem gut getarnten Steinfisch Rudi, dürfen wir Amanda und Arnold, die Schildkröten kennenlernen. Im Raum nebenan tummeln sich verschiedene Spinnen in ihren Terrarien in direkter Nachbarschaft zur Gespenstschrecke. Lina nimmt das empfindliche Tier vorsichtig auf die Hand und wir dürfen es ganz behutsam berühren. Es sieht nicht nur aus wie ein Blatt, es fühlt sich auch wie eins an.

Schlängelnde Schlangen
Obwohl wir nun schon so viel gesehen, hört, gefühlt und geschmeckt haben, hält Lina noch eine weitere Überraschung für uns parat. Sie nimmt den „Köpy“, wie der Königspython kurz genannt wird, aus seinem Terrarium. Sofort fängt er an, sich um Linas Unterarm zu schlängeln und die Instagramer anzuzüngeln. Behutsam dürfen wir auch ihn streicheln. Unter seiner trockenen, straffen Haut spürt man die kraftvollen Muskeln. Die braucht er auch als Würgeschlange, um seine Beute zu erlegen.
Wir sagen vielen Dank und auf Wiedersehen!
Rasant schnell sind die vergangenen zwei Stunden vergangen. Glücklich und mit vielen neuen Eindrücken, Geschmäckern, neuem Wissen und vor allem tollen Fotos verabschieden wir uns von Lina, Hannes und Alica und sagen für heute „vielen Dank und auf Wiedersehen“.

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Klimahaus Bremerhaven
Am Längengrad 8, 27568 Bremerhaven
Wer Lust hat, noch mehr Fotos von unserem InstaWalk „Auf Weltreise“ zu sehen, findet diese auf unserem Instagram-Kanal oder unter #instawalkbrhv.
Die Teilnehmer posten auf: @ankerperle, @dieterneuhoff, @tt__pix, @peaceandlove_patrol, @me_and_the_travelec, @rawrtexx, @northernsoul77, @katja.klemm, @Foodguide_bremerhaven, @photoauge, @hamburg_heiner
zur Website Bundeszentrum für Ernährung
zur Website Deutsche KlimaStifung
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Eindrücke vom InstaWalk auch hier.
Schaut doch mal hier, welche InstaWalks wir in diesem Jahr angeboten haben und welche Fotos dort aufgenommen wurden.
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