Auch in diesem Jahr 2024 bietet bremenports sechs öffentliche und kostenfreie Exkursionen auf der Luneplate an, um die dort durchgeführten Maßnahmen zu erläutern und die sehr besondere Pflanzen- und Tierwelt zu zeigen. Als Mitarbeiter von bremenports und Landschaftsarchitekt, der sich schon seit Jahrzehnten mit der Luneplate beschäftigt, stelle ich, Thomas Wieland, die dortigen Kompensationsmaßnahmen vor. Außerdem berichtet der selbständige ornitholische Fachgutachter Lutz Achilles von seinen Erfahrungen bei seinen langjährigen Untersuchungen auf der Luneplate und gibt Einblicke in die Welt der Brut- und Gastvögel der ehemaligen Weserinsel.
Bremenports hat im Süden der Stadt Bremerhaven, im Bereich der Luneplate, auf fast 1.000 Hektar Fläche Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Diese Naturschutzmaßnahmen kompensieren hafenbedingte Eingriffe in die Pflanzen- und Tierwelt. Durch die Methode auf der Luneplate haben sich sehr besondere und hochwerte Lebensräume für seltene Pflanzengemeinschaften sowie international bedeutende Brut- und Gastvögelbestände entwickelt. Die Luneplate ist inzwischen Bremens größtes Naturschutzgebiet und durch verschiedene FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat) europaweit geschützt.
Vogelparadies Luneplate
Die Exkursionen im März, April und November des Jahres 2024, die während der Zugzeit vieler Gastvogelarten stattfinden, haben ihren Schwerpunkt bei der Beobachtung der Brut- und Gastvögel. Es ist für uns auch nach 15 Jahren, in denen Lutz Achilles und ich diese Exkursionen durchführen, jedes Mal wieder spannend, was wir im Winterhalbjahr vor die Augen, Ferngläser und Spektive bekommen.
Immer wieder hilfreiche „Assistenten“ bei den Führungen sind die Seeadler, die, majestetisch über die Flächen schwebend, für Panik bei den Kiebitzen, Enten und Gänsen etc. sorgen. Die auffliegenden Vögelschwärme mit oftmals tausenden Tieren sorgen für Flugbilder in der Luft, die man sonst nur im Fernsehen in Tierdokumentationen zu sehen bekommt.
Aber auch die einzelnen Tiere können für Begeisterung sorgen. Eine farbenprächtige Löffelente, einen Säbelschnäbler oder einen Löffler formatfüllend im Spektiv zu sehen, ist ein Ereignis, das uns und viele Besucherinnen und Besucher begeistern kann.
Aber auch Tiere ohne Flügel können die Besucher der Luneplate erfreuen. So ist es mehrfach bei Exkursionen vorgekommen, dass im Frühjahr einige liebestolle Rammler eine Häsin in langer Reihe verfolgten und uns im Liebesrausch als hautnahe Beobachter gar nicht beachteten. Auch die Wasserbüffel– und Gallowayherden sind schön anzusehen und erinnern, mit etwas Fantasie, an Großwild-Herden in der Serengeti.
Blühende Kräuter und Gräser auf der Luneplate
Bei den beiden Exkursionen im Mai und Juni stehen die Pflanzen im Mittelpunkt des Interesses. Zur Hauptblütezeit der Kräuter und Gräser werden wir die einzelnen Arten der Wiesen und Weiden vorstellen und einige Bestimmungsmerkmale erläutern. Es sind auf der Luneplate fast alle typischen Grünlandarten anzutreffen, die man heute nur noch selten findet. Stellenweise steht man auf den Wiesen und Weiden in einem Meer von Blüten, wie ich es sonst nur von Bergwiesen in den Alpen kenne.
Während wir uns im Mai zu Fuß auf den Weg machen, kann im Juni, mit dem Fahrrad, die gesamte Luneplate bereist werden. Natürlich haben wir auch bei diesen Touren unser Spektiv dabei, um einen Blick auf die Brutvögel der Luneplate werfen zu können.
Begeistert bin ich auch immer wieder von Flächen, auf denen fast nur noch Blüten zu sehen sind. So gibt es grasarme Bestände aus überwiegend Rotklee, Spitzwegerich und anderen Kräutern, denen eine Wirkung als Heilpflanzen zugesprochen wird. Das kommt nicht nur den hier weidenden Rindern und Büffeln zu Gute, sondern bietet auch noch vielen Insektenarten einen Lebensraum.
Prielüberquerung
Ein besonderes Erlebnis ist die Wildnis der Tegeler Plate, die wir im Oktober besuchen werden. Die Tegeler Plate wird seit rund 30 Jahren nicht mehr genutzt und konnte sich ohne Zutun des Menschen natürlich entwickeln. Um auf die Tegeler Plate zu gelangen, muss zuerst der ehemals neu angelegte Nordpriel überwunden werden. Das geht mit Gummistiefeln an den Füßen, aber noch intensiver ist das Erlebnis für die Sinne, wenn man barfuß durch den Priel geht.
Ist der Nordpriel überquert, spürt man die Natürlichkeit der Landschaft auf der Tegeler Plate, die nur ab und zu von einer Gallowayherde besucht und dadurch leicht verändert wird. Beliebt ist im Herbst ein Zwischenstopp, mit Verkostung der Früchte, bei einigen Apfel- und Birnenbäumen, die vor langer Zeit als Obstwiese an einer Hofstelle gepflanzt worden sind.
Ich freue mich auf die Erlebnisse und Überraschungen, die wir in diesem Jahr auf den Exkursionen, zusammen mit den Teilnehmenden, erleben werden. Die erste Tour startet am 24. März. Weitere Exkursionen: 14. April, 26. Mai, 23. Juni, 6. Oktober und 10. November 2024.
Text: Gastautor Thomas Wieland, bremenports GmbH & Co. KG
Silja Thiede
Hallo, wo genau kann man sich dafür anmelden? Gruß, Silja Thiede
Tanja Albert
Moin Silja Thiede!
Anmeldungen nimmt bremenports gern unter Tel. 0471-30901551 entgegen. Wir wünschen schon heute eine erlebnisreiche Tour über die Luneplate. Da gibt es wirklich viel zu entdecken!
Beste Grüße
Tanja