Bremerhaven funkt: Erlebt die „Schulschiff Deutschland“
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Bremerhaven funkt: Erlebt die „Schulschiff Deutschland“

Seit rund einem Monat liegt im Neuen Hafen die „Schulschiff Deutschland“, ein schmucker Dreimaster. Den könnt ihr – typisch Bremerhaven – nicht nur anschauen, sondern […]

Frau lächelt in die Kamera
5. Okt. 2021
5 min Lesezeit
Menschen stehen auf dem Heck der Schulschiff Deutschland

Seit rund einem Monat liegt im Neuen Hafen die „Schulschiff Deutschland“, ein schmucker Dreimaster. Den könnt ihr – typisch Bremerhaven – nicht nur anschauen, sondern auch anfassen, sprich erleben. Doch was genau? Dieser Frage sind Kira und ich für unsere neue Podcastfolge mit Lisa Lies nachgegangen, bei der seit wenigen Tagen alle Fäden zur „Schulschiff Deutschland“ zusammenlaufen. Hört selbst, was Lisa euch ans Herz legt:

Das Schulschiff ist eine Lady

Liegt prominent im Neuen Hafen: Schulschiff Deutschland (c) Holger Leue / www.holger-leue.com

Bevor wir aber in die Details gehen, noch eine Bitte: Schiffe sind immer „die“. Was bei unserem neuesten Schiffszugang tatsächlich eine Herausforderung darstellt, denn die „Schulschiff Deutschland“ kommt zugegebenermaßen schwer über die Lippen. Hilft aber nix! Da es zum Stapellauf des Vollschiffes am 14. Juni 1927 bereits ein Schulschiff „Deutschland“ gab – ein Panzerschiff – nahm man kurzerhand die Funktion des Seglers in den Namen auf – et voilá. Es ist also nicht das Schulschiff oder die „Deutschland“, es ist die „Schulschiff Deutschland“. Beschwert euch darüber bitte nicht bei mir …

Die „Schulschiff Deutschland“ in Frauenhand

Seit dem 1. September ist Lisa Lies die Ansprechpartnerin für die „Schulschiff Deutschland“ in Bremerhaven (c) Dörte Behrmann

Für Lisa ist mit der neuen Aufgabe ein beruflicher Traum in Erfüllung gegangen. Schon immer nordseesüchtig hält sie jetzt alle organisatorischen Fäden in der Hand, um den Verein, die Besucher aber auch die Veranstaltungsgäste zu managen.

Übernachten an Bord

Wer es ein wenig abenteuerlich mag, der schaut sich das Schiff nicht nur an, sondern bucht sich auf dem Dreimaster als Übernachtungsgast ein. Ganz früher lagen die „Zöglinge“ – der seemännische Nachwuchs – sogar in Hängematten, heute sind es immerhin schmale Kojen übereinander. „Es ist nicht das Hilton“, lacht Lisa, und spricht damit die rustikale Atmosphäre auf dem 86 Meter langen und 12 Meter breiten Schiff an. Rund 30 Kajüten – Zimmer – stehen zur Verfügung, die alle ein Bullauge nach draußen haben. Bettwäsche und Handtücher gibt es dazu, das „Bettenbauen“ ist aber Sache des Gastes.

Echter Seemanns-Charm erwartet die Übernachtungsgäste auf der „Schulschiff Deutschland“ (c) Thorsten Mävers

Heiraten auf der „Schulschiff Deutschland“

Auch als Trauort ist die „Schulschiff Deutschland“ mittlerweile anerkannt. Wer also in besonders uriger Atmosphäre das Jawort fürs Leben schließen möchte, der lässt sich vom Standesbeamten im Kapitänssalon trauen. 15 Gäste sind erlaubt. Am letzten Wochenende hat dies zu ersten Mal in Bremerhaven stattgefunden und war sogleich für unsere Lokalzeitung interessant. Die Ringe können an ausgewählten Terminen samstags gewechselt werden.

Zauberhafter Anblick bei wunderschönem Licht: die „Schulschiff Deutschland“ im Neuen Hafen (c) Dagmar Brandenburg

Maritim Tagen

Der Kapitänssalon für die kleine Gesellschaft, die „Messe“ für eine Feier mit 80 Personen, das Bordmuseum für maximal 20 Personen oder das Hauptdeck für bis zu 200 Personen – auf der „Schulschiff Deutschland“ stehen über oder unter Deck so einige schöne Räume bereit, in denen ihr Tagen und Feiern oder ein Seminar abhalten könnt. Dabei weht der Hauch des historischen Seglers immer durch die Planken.

Der Kapitän bittet zum Empfang! In der Kapitänskajüte lässt sich am glattpolierten Tisch maritim-stilvoll tagen (c) Thorsten Mävers

Besondere Programme

Lisas kleiner Geheimtipp, die „Schulschiff Deutschland“ auf besondere Weise zu erleben, ist das „Deckschrubben“. In unserer Stadt wird üblicherweise zum 30. Geburtstag, so dieser Tag unverheiratet erlebt wird, die Treppe vor dem Stadttheater gefegt. Wer es aber mairitmer haben möchte, der nimmt Feudel (Aufwischtuch) und Wassereimer, geht in die Knie und reinigt das Deck. Natürlich nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit – im Gegenteil.

„Schulschiff Deutschland“ fördern

Am 26. August 2021 bezog das Schiff sein neues Quartier in Bremerhaven (c) Wolfhard Scheer

Wie begeistert die Bremerhavener*innen und ihre Gäste von dem neuen Schmuckstück sind, zeigt sich schon daran, dass in rund vier Wochen mehr Besucher*innen an Bord gingen, als 2020 am alten Liegeplatz in Bremen-Nord. Auch der Verein kann wunderbarerweise Zulauf verzeichnen, was Lisa und ihren Chef – Vorsitzender des Vereins ist Senator a.D. Claus Jäger – natürlich sehr freut. Doch es geht noch mehr: Wer zupackende Hände hat, der kann sich bei Lisa als „Helfende Hand“ melden. Gesucht werden Menschen, die Lust auf kleine und grössere Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten haben, wie zum Beispiel das Pönen des Schiffes, also Maler- und Lackierarbeiten. Auch handwerklich Geschickte für Holz-und Tischlerarbeiten werden gesucht. Und wenn ihr schon immer mal “Rost kloppen” wolltet ( also Metallbe-und verarbeitung), dann wäre dazu auf dem historischen Segler Gelegenheit dazu. der Rumpf ist nämlich nicht aus Holz sondern aus Stahl und der muss laufend instandgehalten werden. Weitere Infos gibt euch diese Website: https://schulschiff-deutschland.de/der-schulschiff-verein/helfer-gesucht/

Schiffsbesuche täglich möglich

Diesen spannenden Blick von oben spendieren wir euch jetzt einfach mal, den gibt’s sonst nicht zu erleben (c) Holger Leue / www.holger-leue.com

Aber selbstverständlich seid ihr auch als Besucher*innen auf dem Windjammer herzlich willkommen. Jeden Tag könnt ihr von 10 bis 18 Uhr kommen und euch der „Faszination Windjammer“ hingeben. Gästeführung sind mit kurzem Vorlauf buchbar, Anekdoten inklusive.

Wir danken dem Fotografen Holger Leue für die freundliche Überlassung seiner Fotos.

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Dörte Behrmann

Ehemalige Pressereferentin Erlebnis Bremerhaven GmbH
Als begeisterte Bremerhavenerin gibt es für mich nichts Schöneres, als „die Presse“ mit spannenden Geschichten von der Seestadt zu überzeugen.

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