Der Winter, die kalte Jahreszeit, ist endlich da. Der Wind pfeift um die Häuser. Der Himmel ist oft grau, und die Tage sind kurz. Obwohl Sofa, Tee, Kerze und Decke zum Kuscheln einladen, ist jetzt die richtige Jahreszeit, etwas zu unternehmen. Das Angebot in Bremerhaven ist so groß, dass die Auswahl schwer fällt! Wir haben da ein paar Vorschläge.
Schmökern bis das Licht aus geht
Ich beginne mit unserer Stadtbibliothek im Hanse Carré. Wenn ich während meiner Mittagspause hier reinschaue, muss ich mich immer abhetzen. Deswegen habe ich mir schon oft gewünscht, mal in Ruhe stöbern zu können. Das ist nun während der mehrmals angebotenen „Spätlese“ möglich. Ich bin begeistert! Ein Stöberabend in der Stadtbibliothek nach meinem Feierabend und außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Bibliothek. Das Gefühl ist gleich ein anderes. Die Gäste und Angestellten wirken relaxter. Ich stöbere in aller Ruhe durch die Bibliothek und schaue mir nun auch die Bereiche an, in denen ich bislang noch gar nicht gewesen bin. Interessant, was für interessante „Schätze“ zu entdecken sind. Ich nehme mir ein Buch mit Yogaübungen und höre mir, während ich darin blättere, ein Hörbuch an. Um 20.30 Uhr ist Schluss und ich verlasse die Bibliothek mit vielen neuen Anregungen. Eines ist sicher – ich bin nicht zum letzten Mal zur Stöberabend hier gewesen.
Noch ein kleiner Tipp: Die Bibliothek veranstaltet auch interessante Vorlesungen und Vorträge. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich.
Schlemmen mit Kultur, Musik oder einfach so
Wenn der Regen an die Scheiben prasselt, sehne ich mich nach Gemütlichkeit und einem warmen Getränk und leckeren Speisen. Da ist das Findus, die gute Stube für Esskultur, genau das Richtige für mich. Hier gibt es selbstgebackenes Brot mit verschiedenen Aufstrichen, diverse Kuchen, Nudel- oder Couscous-Gerichte und vieles mehr. Alles fleischlos und mit viel Liebe gemacht. Aber es gibt noch eine Besonderheit. Damit auch Menschen mit wenig Einkommen sich einen Besuch leisten können, darf der Gast entscheiden, was er zahlt. Aber keine Angst, wen das verunsichert, dem teilen die Gastgeber Fiona und Christian gern einen fairen Preis mit. Übrigens gibt es hier den wohl jüngsten „Ober“ Bremerhavens. Der etwa zweijährige Sohn Adam bringt oft in Begleitung seiner Mutter oder seines Vaters ein bestelltes Getränk an den Tisch. Das Café wird auch von der Kunstgalerie Werkstatt 212 genutzt, so dass ich hier in immer unterschiedlichen Ausstellungen speise und verweile. Außerdem finden regelmäßig Kulturveranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen, Elterntreff, Kleidertauschbörse, Brotbackkurs und vieles mehr statt. Ein Ort, an dem ich mich wohl und willkommen fühle.
Golfen in anderen Welten
Heute wird’s moderat sportlich! Eigentlich bin ich nicht solch ein Minigolf-Fan, aber das Glowing-Golf hat mich doch neugierig gemacht. Zuerst sagte mir der Begriff gar nichts. Es handelt sich um Schwarzlichtminigolf in 3- und 4D. Im hellen und freundlichen Eingangsbereich mit angrenzendem offenen Bistro erhalten wir Schläger, Bälle und 3D-Brille und schon kann’s los gehen. Hinter der Tür betreten wir die erste der vier Spielewelten Ozean, Vulkaninsel, Lavahöhle und versunkene Stadt. Whow! Die Szenen sind auf Boden, Wände und Decke gemalt. Wir fühlen uns, als wenn wir real in der Spielewelt sind und nicht in einem normalen Raum mit Minigolfbahnen. Die Schwarzlichtfarben verleihen dem Ganzen eine Lebendigkeit und Tiefe. Die Geräusche von Möwen, Wellen, Lavageblubber und die unterschiedlichen Temperaturen in den Räumen verstärken das noch. Teilweise sieht es so aus, als wenn der zu spielende Minigolfball unter dem Boden, wie unter einer Glasscheibe, liegt. Irre, diese optischen Täuschungen! Jede der 18 Minigolf- und fünf Pit-Pat-Bahnen ist anders und spannend. Hinterher genießen wir noch ein Getränk im Bistrobereich und überschlagen uns fast gegenseitig beim Austausch unserer gewonnener Eindrücke. Wir sind uns einig – das war klasse!
Hilfe, holt mich hier raus!
Im Escape-Room (Live Exit game) ist Teamgeist gefragt. Zwei bis sechs Spieler müssen innerhalb eine Stunde versuchen, kniffelige Rätsel zu lösen. Gelingt das, findet die Gruppe den Schlüssel zum Ausgang des Raumes oder des Rätsels Lösung. Wenn nicht… wer weiß. Aber Spaß beiseite. Zuerst müssen wir uns zwischen den verschiedenen Räumen und den damit verbundenen Aufgaben wählen. Der familienfreundliche Raum, in dem „Otto der Seefahrer“ ein Rätsel aufgibt, der fordernde Raum der „Insektenforscherin“ oder das bald fertig gestellte „Kabuff„. Jetzt kann es losgehen! Unsere Gastgeberin Marita Fischer schließt uns ein. Wir schauen uns kurz um, blicken in Schränke und Schubladen, in Taschen und hinter Vorhänge und begeben uns eifrig auf die Suche nach Hinweisen. Nach und nach entdecken wir immer mehr Lösungen. Doch die gilt es auch in die richtige Reihenfolge zu bringen. Langsam läuft uns die Zeit davon! Wir werden hektisch, wuseln durcheinander, versuchen wieder Ruhe reinzubringen und… schaffen es kurz vor Ablauf der Zeit. Glücklich und stolz grinsen wir uns an. Das hat Spaß gemacht!
Sternengucker
Der Himmel ist bewölkt und die Sterne nicht zu sehen? Kein Problem! Im kleinen, gemütlichen Planetarium lehne ich mich entspannt in meinem Sitz zurück und befinde mich mit dreißig anderen Teilnehmern unter einem riesigen Sternenhimmel. Funkeln und Leuchten rund um mich und über mir. Ein schöner Anblick, der zum Träumen anregt. Meine Augen wandern hierhin und dorthin. Immer wieder fesselt ein besonders heller Stern oder eine Sternenformation meinen Blick für ein Moment. Ein freundlicher Herr erklärt auf fesselnde Weise die Geheimnisse des Sternenhimmels. Spannend, was ich da alles erfahre!
An jedem ersten Donnerstag des Monats führen die „Bremerhavener Sternenfreunde“ Besucher in die Geheimnisse der Astronomie. Wer mag, kann dienstags auch zu den Vereinsabenden der Sternenfreunde in der Phänomenta kommen. Die Gruppe freut sich, Fragen rund um die Astronomie zu beantworten.
Wohlige Wärme und erfrischendes Nass
Draußen ist es richtig ungemütlich. Der Wind pustet um die Ecken, das Laub weht über die Gehwege. Ich ziehe den Kopf ein und die Schultern hoch und vergrabe meine Hände in den wärmenden Taschen. Das ist das richtige Wetter für einen ausgiebigen Saunabesuch im BAD 2. Gesagt – getan. Die Eingangstür fällt hinter mir zu, und ich bin dem Wind entkommen. Sofort umhüllt mich wohlige Wärme. Nach den Umkleidekabinen und der Dusche betrete ich das große Schwimmbecken, aber das muss jetzt noch etwas auf mich warten. Mein Weg führt mich direkt in den Saunabereich. Ich wärme mich zuerst im Dampfbad auf. Nach einer Ruhepause gönne ich mir einen der Aufgüsse in der Blockhaussauna und entspanne in der Erdsauna. Herrlich! Zwischendurch erfolgt eine eiskalte Abkühlung im Tauchbecken, und die Füße kommen auf dem Sinnenpfad auf ihre Kosten. Aber jetzt zurück in den großzügig gestalteten Badebereich. Das Trimmbecken lasse ich heute mal links liegen und tauche statt dessen in das Bewegungsbecken ein. Meinen Besuch beende ich nach dem Entspannungsbecken im Whirlpool. Ich fühle mich pudelwohl und entspannt.
Hier noch ein heißer Tipp für die „SternenNacht„. In der Wintersaison findet jeweils am ersten und dritten Freitag im Monat das besondere Saunaerlebnis statt. Neben traditionellen und modernen Eventaufgüssen ist in der Zeit von 20 bis 0 Uhr textilfreies Schwimmen mit Musik möglich.
Die kalte Jahreszeit gehört zwar nicht zu meiner Lieblingsjahreszeit, aber ich muss doch jedes Jahr wieder zugeben, dass es eine Wohlfühlzeit ist. Wenn die Tage kürzer werden, überall Lichter in den Straßen funkeln, man sich wohlig warm einpackt, ist es die richtige Zeit, sich etwas Gutes zu gönnen. Schaut doch mal selbst, wie es Euch gefällt!
Antje
Super Tipps! Vielen Dank für die vielen Anregungen.
Tanja Albert
Liebe Antje! Freut mich, wenn der Beitrag Lust auf Entdeckungen macht. Viel Spaß dabei! Freundliche Grüße Tanja