Um zur Arbeit zu kommen, greifen noch immer die meisten auf Auto und Bahn zurück, anstatt mit dem Fahrrad zu fahren. Ich gehörte auch definitiv dazu. Das Risiko, sich ungewissen Wetterbedingungen auszusetzen und vollkommen durchnässt oder durchgeschwitzt bei der Arbeit aufzukreuzen, empfand ich nicht als besonders reizvoll. Dennoch haben wir vor 6 Monaten als A-Team (Hotel Amaris und adena Hotel) beschlossen an der Challenge “Mit dem Rad zur Arbeit” teilzunehmen. Dafür gibt es natürlich mehrere gute Gründe: vom gesundheitlichen Aspekt abgesehen ist Fahrradfahren neben Laufen die wohl umweltfreundlichste Variante, um sich fortzubewegen. Also, gesagt getan.
Aller Anfang ist schwer
Ein Blick aus dem Fenster verrät es: Es regnet. An diesen Tagen ist es für mich besonders schwer sich der täglichen Bequemlichkeit zu widersetzen. Nun heißt es wahres Durchhaltevermögen. Es gibt schließlich viele gute Gründe, sage ich mir, das Fahrrad stehen zu lassen und alternativ die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Auto zu nutzen.
Aber ich raffe mich jedes Mal auf und werde dann doch immer mit einem guten Gefühl belohnt. Denn wir haben alle mit der Zeit festgestellt, dass die Fahrt mit dem Rad zur Arbeit wesentlich entspannter abläuft als mit dem Auto. Weniger rote Ampeln, keine Tobsuchtsanfälle über angebliches Fehlverhalten von anderen Autofahrern, um nur einige „Ausraster-Situationen“ zu nennen. Mit dem Rad zur Arbeit ist unverhofft angenehmer, auch wenn die Sonne mal nicht strahlt.
Work-Life-Bike-Balance
Der befürchtete erhöhte Stresspegel fiel also aus. Und gegen das vollkommen durchnässt und verschwitzt sein hilft auch nur die richtige Kleidung. Diese ist auch relativ schnell gefunden und daher kein wirklicher Umstand. Zudem haben wir alle gemerkt, dass die tägliche körperliche Betätigung an der frischen Luft richtig guttut. Die Stimmung ist einfach besser, die Kondition bessert sich und bei den ersten wärmeren Sonnenstrahlen ist das Radfahren ein wirklicher Genuss. Die frische Luft tut da ihr übriges. Zumal das Fahren mich von dem alltäglichen Gedanken-Karussell ablenkte oder ich erst recht über die verschiedensten Dinge in Ruhe nachdenken konnte. Die Fahrt nach Hause rundet meinen Arbeitstag ab.
Mit dem Fahrrad zur Arbeit
Bei mir persönlich ging es nie um sportliche Ergebnisse. Aber einigen von uns reichte das meditative Radfahren nicht mehr aus und es entstand ein kleiner Wettkampf innerhalb des Teams. Da werden Kilometerstände und Herzfrequenzmessungen ausgetauscht und die anspruchsvollsten Wege auserkoren. Das Radfahren wurde zur Lieblingsnebenbeschäftigung.
Mit dem Fahrrad auf Reisen
Da ist unsere Kollegin Tanja Burghard ganz anders. Sie plant neuerdings sogar Fahrradreisen. In diesem Jahr verlässt sie uns für einige Monate, um mit dem Fahrrad durch England und Irland zu radeln. Wie wir finden eine tolle Idee! Allerdings muss man gar nicht so weit radeln, denn auch hier oben im Norden haben wir einige schönen Routen wie den Weser-Radweg oder die Deutsche Fisch-Genuss-Route. Bei dem Weser-Radweg gehören wir der 8 Etappe an, welche die Radler von Nordenham bzw. Bremerhaven durch das Cuxland bis zur Kugelbake in Cuxhaven führt. Sie hat eine Länge von knapp 60 Kilometern. Zu diesem Zweck haben wir neben einer Auflade-Station für Elektrofahrräder auch verschiedene Angebote für unsere Fahrradreisende.
Mehr als von A nach B
Auch nach 6 Monaten fahren die meisten Kollegen*innen täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ich fahre allerdings nur an festen Tagen mit dem Rad zur Arbeit. Ab und an gewinnt dann doch der innere Schweinehund.
Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren ist also unbedingt mal auszuprobieren. Es muss ja nicht gleich täglich sein, es kann auch von den Jahreszeiten abhängig gemacht werden. Aber wenn eine gewisse Routine erst einmal erreicht ist, zahlt es sich aus. Bei einer von uns wurde daraus sogar eine richtige Leidenschaft.
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