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Hausdame mit Leidenschaft

Welche Gegenstände werden häufig vergessen? Welche werden gerne mitgenommen? Und wer ist eigentlich ordentlicher? Männer oder Frauen? Madeleine Spiesl, seit 10 Jahren Hausdame bei uns […]

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16. Aug. 2021
4 min Lesezeit

Welche Gegenstände werden häufig vergessen? Welche werden gerne mitgenommen? Und wer ist eigentlich ordentlicher? Männer oder Frauen? Madeleine Spiesl, seit 10 Jahren Hausdame bei uns im Hotel Amaris und in dieser Zeit einige interessante Gäste kommen und gehen sehen. Heute plaudert sie etwas aus dem Nähkästchen und räumt mit einigen Vorurteilen auf oder auch nicht.

Frau Spiesl in 10 Jahren Hotel Amaris haben Sie doch bestimmt die eine oder andere Kuriosität erlebt. Welches waren denn ihre verrücktesten Fundsachen?

Spiesl: Viele außergewöhnliche Gegenstände sind mir bislang nicht untergekommen. Die klassischen Fundsachen reichen von vergessener Unterwäsche über das Handy bis hin zu Laptops. Aber es werden auch gerne Muscheln aus dem Wattenmeer mitgenommen, die finden wir regelmäßig in den Zimmern. Kurios waren mal kleine lebende Krebse in einem Wasserglas. Nach der Arbeit bin ich an den Weserstrand gefahren und habe sie wieder an den Strand gebracht.

Es muss alles stimmen. Der Gast muss sich schließlich wohlfühlen. (c) Marina Grotjohann

Kommen wir von den gefundenen Gegenständen zu den entwendeten. Welche Utensilien haben es den Gästen besonders angetan?

Spiesl: Ich glaube, dass kann sich jeder denken, der schon einmal Gast in einem Hotel war (schmunzelt). Am höchsten stehen die Badutensilien im Kurs. Seife, Shampoos und Handtücher sind am beliebtesten. Allerdings hatte ein Gast auch schon mal die Bettdecke mit in seinen Koffer eingepackt. Aber das Skurrilste was ich erlebt habe war, als ein Gast einen Sessel aus dem Zimmer mitnehmen wollte. Er spazierte mit diesem einfach an der Rezeption vorbei. Wir mussten ihn darüber aufklären, das unser Inventur nicht zum mitnehmen ist. Danach stellte er ihn einfach wieder in das Zimmer. Als wäre nichts passiert (lacht herzlich).

An jede Ecke und Stelle muss gedacht werden. (c) Marina Grotjohann

Jeder kennt das Motto „Der Gast ist König“. Welches waren ihre außergewöhnlichsten Gästewünsche und wie haben Sie diese erfüllen können?

Spiesl: Wenn man solange dabei ist wie ich, dann ist das echt schwer etwas als außergewöhnlich wahrzunehmen. Man hat als Hausdame so ziemlich alles schon erlebt. Ein Gast gab mir einmal 1 Euro Trinkgeld und hat dann an jedem Tag seines Aufenthaltes auf mich gewartet, damit ich für ihn einige Dinge reparieren kann. Das war dann doch etwas merkwürdig (lacht). Ansonsten sind die Betten mal zu weich, dann zu hart. Inzwischen haben wir für fast alles eine Lösung parat. Es macht mir Spaß, dem Gast seine Wünsche erfüllen zu können. Ich mag meinen Beruf. Er ist sogar ein Stück weit Leidenschaft.

Sorgfalt muss sein und die Liebe zum Detail. (c) Marina Grotjohann

Eine Frage, die sich einige bestimmt häufiger stellen ist: Wer verlässt das Zimmer weniger aufgeräumt? Männer oder Frauen? Junge oder ältere Gäste?

Spiesl: Das ist einfach. Alleinreisende sind oft unordentlicher und dann sind es öfter auch die Frauen. Ich glaube, es liegt aber auch daran, dass die Damen zumeist viel mehr Sachen auf reisen nehmen. Am ordentlichsten sind meist Paare. Dabei spielt das Alter keine Rolle.

Auch unsere Flure werden selbstverständlich kontrolliert. (c) Marina Grotjohann

Seit 10 Jahren betreten Sie das Hotel Amaris fast täglich. Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie den Arbeitstag beginnen?

Spiesl: Ich finde, dass wir hier im Hotel Amaris ein unglaublich tolles Team sind. Die Chemie untereinander passt einfach. Wir treffen uns auch privat, wie etwa zum Rudelsingen, gehen zusammen ins Kino oder Essen. Ich arbeite mit allen sehr gerne zusammen, denn das macht Spaß.

Mit Blick über die Dächer von Bremerhaven. (c) Marina Grotjohann
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Kim Rothe

Assistentin der Geschäftsführung, Hotels Adena und Amaris.

Ohne das leise Poltern des Hafens fühle ich mich nicht heimisch. Meistens sind es die Kleinigkeiten, die eine Stadt und das Leben in ihr ausmachen.

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