Im Hotel Amaris erinnert noch so einiges an die damalige Landeszentralbank. Daher möchte ich Euch einen kleinen Einblick in die Vergangenheit des Gebäudes gewähren. Fangen wir mit unserem Herzstück an: dem zweistöckigen Tresor.
Tja, sie haben nicht viel dagelassen, der Tresor ist fast leer. Dabei waren es Millionen, die hier gelagert wurden, so viel Geld wie Bremerhaven eben brauchte, um den Kreislauf in Gang zu halten. Banknoten, in Päckchen verschweißt und auf Paletten gestapelt. Tonnenschwere Stahlkisten, die bis zum Rand mit Münzrollen gefüllt waren. Überall im Tresor diese ungeheuren Mengen an Geld, und jetzt? Wenig ist davon übriggeblieben. Allenfalls eine Vorstellung, wie das damals gewesen sein könnte, und ein bisschen auch die Erinnerung.
Vor dem Tresor
Dieser Tresor wurde in den 80iger Jahren mit Hilfe von vielen Schwertransportern und Schwerlastkränen auf seinen jetzigen Standort in der Elbestraße gesetzt. Das rote Banksteingebäude wurde in den darauffolgenden Monaten um diese Geldkammer herum gebaut.
Im Vorraum befindet sich eine Treppe und ein Lastenfahrstuhl, der die beiden Geschosse miteinander verbindet. Allerdings ist dieser Fahrstuhl nicht mehr aktiv.
Der Tresor wird von einem sogenannten Sicherheitsmantel umfasst. Dieser ist ein ca. 70cm breiter Gang, der einmal um den Tresor herum führt. Der Rundgang ist komplett begehbar, beleuchtet und ist mit Bewegungs- sowie mit Vibrationsmelder ausgestattet. Danach folgt die eigentliche 1m dicke Tresorwand aus speziellem Beton.
Die Geldkammer hat eine Innenfläche von ca. 140m² und erstreckt sich über zwei Etagen. Jede Etage hat ihren eigenen Zugang mit jeweils zwei unterschiedlichen Stahltüren.
Wenn man die erste Stahlfalttür geöffnet hatte, gelangte man zu der eigentlichen kolossalen Tresortür. Diese ist über einen halben Meter dick und die Bolzen, welche die Tür halten sind um die 30cm breit. Um diese 2 Tonnen schwere Stahltür in Bewegung zu versetzen, benötigt es etwas Kraft.
In dem Tresor
Der Tresor mit seiner Höhe von ca. 6m wirkt wie eine große Halle. Ein Schild im Innenraum gibt an, was der meterdicke Boden zu tragen imstande ist, sechstausend Kilo pro Quadratmeter. Auf beiden Etagen standen schwere Regale und Container voller Banknoten und Münzen.
Innerhalb des Tresores befindet sich noch ein zusätzlicher Treppenaufgang, um in das Obergeschoss zu gelangen. Diese Ebene ist in der Höhe etwas niedriger und kleiner.
Auf beiden Ebenen befindet sich noch eine weitere abschließbare Fläche. Die Untere verwahrt tatsächlich auch noch etwas Geld, zwar klein gehäckselt aber immerhin. Ein Überbleibsel vergangener Zeit.
Und heute
Wer sich nun fragt, wie wir diesen Raum heute nutzen: wir verwenden ihn ab und an als Lagerfläche. Leider dürfen wir dort keine Veranstaltungen durchführen, da der Raum nicht den „richtigen“ Sicherheitsstandards entspricht.
Daher ist der einzige Besuch den der Tresor noch erhält von unseren Gästen, die wir gerne durch das Haus führen. Ansonsten wird er von unserem Team immer gut behandelt und regelmäßig geputzt.
Einen kleinen Schatz beherbergt der Tresor dennoch: unser Klavier Flügel.
Das Hotel Amaris und sein Tresor
Leider besitzen wir nicht viele Aufzeichnungen über das Bankgebäude sowie über den Tresor. Das Objekt haben wir erst Jahre später nach dem Auszug der Landeszentralbank erworben. Daher freuen wir uns immer, wenn ehemalige Mitarbeiter oder Nachbarn uns von den Tätigkeiten in der Bank erzählen.
Es werden weitere Kurzporträts folgen, in denen ich Euch noch andere Relikte und Details aus der Vergangenheit des Gebäudes vorstelle. Das Hotel Amaris und sein Team sind halt einzigartig.
Wenn Ihr mehr über das Hotel Amaris erfahren wollt, dann schaut doch bei uns auf der Website vorbei.
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