Hinter den vielen Ausstellungen des Kunstvereins Bremerhaven stehen nicht so viele Personen, wie man vielleicht meinen mag. Die Volontariatsstellen sind dabei ein überaus wichtiger Baustein. Seit Anfang April dieses Jahres gehört die Kunsthistorikerin M.A. Bente Jürgensen als neue Volontärin zum Team des Kunstvereins Bremerhavens von 1886 e.V. Zwei Jahre wird sie nicht nur die Abläufe und die Methodik in einem Museum kennenlernen, sondern das neue Wissen auch gleich umsetzen.
Ein neues Gesicht
Ich treffe Bente Jürgensen in dem Vorraum des Kunstvereins, wo in einer Woche die Ausstellung „One World, One Sky“ von Paul Spengemann eröffnet werden sollten. In dem weitläufigen Galerieraum wurde in den letzten Tagen ordentlich gewerkelt, damit die Installation des Künstlers bei den Besuchern den gewünschten Effekt erzielt. Durch die zweite Schließung der Kunsthalle wird die Ausstellung erst zum Ende des Jahres eröffnet.
5 Fragen an Bente Jürgensen
Du bist die Stelle angetreten, als der erste Lockdown in Deutschland in Kraft trat. Was war das für ein Gefühl?
Es war ehrlich gesagt ein seltsames Gefühl. Ich bin in eine neue Stadt gezogen in der ich bis auf das Team des Kunstvereins niemand kannte und dann war mein neuer Arbeitsplatz für unbestimmte Zeit geschlossen. Das Kunstmuseum und die Kunsthalle waren zwar geschlossen aber im Büro gab es dafür viel zu tun. Zudem haben wir die Zeit genutzt unser Online Angebot weiter auszubauen und haben neue Formate ins Leben gerufen. Und ich wurde sehr herzlich von Herrn Dr. Kähler und dem Team aufgenommen. Das hat mir vieles erleichtert.
Wie kann ich mir Dein Aufgabenfeld vorstellen?
Meine Aufgaben liegen vor allem in der Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit. Seitdem unser Geschäftsführer Dr. Kai Kähler im August das Amt des Direktors des Historischen Museums in Bremerhaven übernommen hat, kümmere ich mich u.a. vermehrt um das Alltagsgeschäft, die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Konzeption neuer digitaler Angebote.
Hattest Du Erfahrungen in diesen Bereichen?
Ich habe bereits in der Kunsthalle in Kiel während und nach dem Studium gearbeitet. Dort habe ich wertvolle Erfahrungen in den Bereichen Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln sowie Management und Verwaltung sammeln können. Dieses Gesamtpaket hat mir einfach riesigen Spaß gemacht. Allerdings hat mich die Arbeit in einem Kunstverein auch immer gereizt. Daher sitze ich heute hier.
Wie sieht ein „normaler“ Arbeitstag bei Dir im Museum aus?
An einem normalen Arbeitstag schließe ich um kurz vor 9 Uhr das Büro auf und verlasse dieses um 17 Uhr wieder. Es gibt aber auch Tage, wie zum Beispiel in der Auf- und Abbauwoche, von Ausstellungen an denen man früher kommt oder später geht. Aber wann sind die Tage schon normal. Wenn man in einem kulturellen Bereich arbeitet kommt nie Langeweile auf.
Was war das bisher Spannendste, was Du im Kunstverein erlebt hast?
Ganz eindeutig die Kunsttransporte! Der letzte ist tatsächlich noch gar nicht so lange her- Wir haben die Arbeiten von der Invitation to Love Ausstellung zu den Künstlerinnen wohlbehaltend zurückgebracht. Wir haben 2 Tage gebraucht und sind über 2000 km quer durch Deutschland gefahren. Wir haben echt viel erlebt, ich könnte da so einiges erzählen. Das würde hier aber den Rahmen sprengen (lacht).
Ausblick
Ihr könnt Euch wohl denken, dass ich Bente Jürgensen über die Kunsttransporte ausgefragt habe. Natürlich lasse ich Euch nicht in Unwissenheit. Im nächsten Beitrag werde ich Euch darüber berichten. Aber zunächst bedanke ich mich bei der lieben Bente.
Aufgrund der aktuellen Massnahmen des Bremer Senats zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleiben das Kunstmuseum und die Kunsthalle vom 2. bis 30. November geschlossen.
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