Dem Video gehört die Zukunft, sagen die Tourismus-Marketing-Experten. Ha, bei uns ist das Bewegtbild längst Gegenwart, wie beispielsweise ein Blick in unsere Youtube-Playlisten beweist. Guckst Du hier. Auch die Videoformate von Instagram oder Facebook werden fleißig von uns bedient. Denn wir sind uns sicher einig: Filme schauen geht immer! Aber wie geht das „Filme machen“? Darüber bin ich mit meiner Kollegin Mailin ins Gespräch gegangen, die seit rund fünf Jahren verantwortlich für unsere Social Media Aktivitäten und damit auch für die Videos ist. Bei vielen der Filme und Filmchen hat sie die Kamera geführt, aber das ist nur ein ganz winzig kleiner Anteil der Video-Must-dos, wie ich erfahre.
Von der Idee zum fertigen Video
Bevor ihr also entspannt und sicherlich auch gespannt die Inhalte anschauen könnt, muss Mailin eine lange To-Do-Liste abarbeiten. Angefangen mit der Idee zum Film. Was soll gezeigt werden? Was ist das Thema? Wer soll damit erreicht werden? Praktisches Beispiel: Bremerhaven im Frühling 2020. Die Stadt war im Lockdown, ganz still, alles war geschlossen und kein Besucher bummelte durch die Attraktionen und über die Kajen. Ein gespenstischer Moment. Wenn Gäste also nicht nach Bremerhaven kommen können, bringen wir unsere Stadt zu den Gästen, dachte sich Mailin. Gesagt, getan. Das ging damals nur online und über Social Media. Sie hatte dann die Idee für eine kleine Liveführung, die eigentlich eine einmalige Sache sein sollte. Aber kamen dann weitere Locations hinzu und mittlerweile füllen die „Schnupperführungen“ eine ganze Playlist.
Organisation ist das halbe Video
Mit der Idee und dem Konzept allein ist es aber nicht getan. Ein sogenanntes „Storyboard“ gibt dem ganzen Dreh die notwendige Basis, das unter anderem die Frage beantwortet, an welchem Ort welcher Text gedreht wird. Macht ja Sinn, dass das zusammenpasst. Dann müssen die Drehpartner*innen organisiert werden. Nach dem eigentlichen Dreh – der zwischen einer und vier Stunden dauern kann – wird das Material gesichtet, geschnitten, es wird die passende Musik ausgewählt und der Abspann produziert. Klingt nicht nach „mal eben“, nicht wahr? Zum Glück stehen Mailin einige engagierte Kolleginnen zur Seite. Vanessa zu Beispiel, die sich gern Mailin als Sparringspartnerin auseinandersetzt. Oder Lina, die in Sachen Video so einiges drauf hat, zumal sie berufsbegleitend studierend tief in die Materie eingedrungen ist.
Technik als Herausforderung
Alles ist im „Learning-by-Doing-Verfahren“ zu uns gekommen. Dabei wirkt so Manches wie Naturtalent. Kiras Moderationen zum Beispiel. Ihr kennt Kira als meinen Co am Mikrofon bei den Podcasts, mittlerweile steht sie auch vor der Kamera. Und macht das richtig prima, wie ich finde.
Doch bei aller Sorgfalt, Vorbereitung und Durchdachtheit, die größte Herausforderung bleibt in Mailins Augen die Technik. „Wir nutzen ja professionelle Mikrofone und dennoch ist manchmal ein Wort einfach verschluckt, obwohl das Mikro an der richtigen Stelle sitze und auch der Wind nicht stört. Unerklärlich!“ Manchmal, sagt sie, kann eine Software etwas retten. Manchmal aber auch nicht. Dann muss neu gedreht werden.
Per Video zur Entspannung
Mit den Schnupperführungen fing es also an, die zwischen drei und acht Minuten lang sind. Darin könnt ihr in Outdoor-Locations wie dem wunderbaren „Thieles Garten“ oder dem „Gesundheitspark Speckenbüttel“ mal richtig durchatmen. Auch in unsere spannenden Führungen wie „Seemannsgarn, Legenden und Meer“ oder „Vom Ursprung der Stadt“ bekommt ihr einen Einblick“. Insgesamt zeigen Mailin und Tanja (fast) alles, was ihr draußen machen könnt. Gedreht wurde 2020 übrigens mit dem Handy – ja, wir haben „klein“ angefangen.
Video-Spaziergang
Mit den „BremerhavenWalks“ sind wir dann einen Schritt weitergegangen: Emotionen kommen ins Spiel. Das Intro ist mit Musik unterlegt und die Infos gibt immer eine Vertreter:in der besuchten Locations. So könnt ihr zum Beispiel Bloggerin Antje erleben, die euch in den Zoo am Meer mitnimmt. Ich finde, man merkt ihr an, wie viel Freude sie hatte. Gedreht wurde ja noch während des zweitens Lockdowns und so eine Videoaufnahme von rund acht Minuten ist mal ‚ne echte Abwechslung.
Teilweise wurden sogar mehrere Videos gedreht – ein Basisvideo mit Rundgang durch die Einrichtung und ein weiteres anlässlich einer Sonderausstellung, wie zum Beispiel „Kogge trifft Playmobil“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum“.
Weiterentwicklung der Filmformate
Mittlerweile geht die Film-Crew auf „Landgang“. Das neue Format wird über rund 15 Minuten ausgespielt, was die Bezeichnung „Filmchen“ nun wirklich überwunden hat. Neben Moderatorin Kira führt ein Gast durch das jeweilige Haus und gibt noch tiefere Einblicke, als es die „BremerhavenWalks“ schon getan haben. Das erste Video gilt dem Auswandererhaus, wurde noch vor der Neueröffnung gedreht und schon das musikalisch hübsch unterlegte Intro macht Lust auf die Film-Viertelstunde. Ich bin echt erstaunt, was die Kolleginnen so alles herausgefunden haben.
Per Video ins Hotel
Nicht von uns gemacht aber von uns erdacht sind die fünf Hotelvideos, die es seit Neuestem auf allen unseren Kanälen gibt. Die Videos unter #zugastinbremerhaven bringen euch so unterschiedliche Herbergen wie das Hotel Haverkamp, das City Hotel, das Atlantic Hotel Sail City, das im Jaich Hotel sowie das Boardinghouse und das Hotel Amaris näher. Unser Anliegen war, die Hoteliers zu unterstützen, die ja in der Pandemielage so enorm gelitten haben. Aufmerksamkeit zu schenken ist das Mindeste, was wir tun können. Wer euch durch das jeweilige Haus führt, haben die Hoteliers übrigens selbst entschieden – im Haverkamp ist es zum Beispiel der charismatische Inhaber, Martin Seiffert, selbst. Schaut euch in den Hotels um – sie sind so unterschiedlich, da ist für jeden etwas dabei, der in Bremerhaven übernachten möchte.
Kein Stillstand
Was kommt gut an und was wird nicht angesehen? Kontinuierlich wird auch dies bewertet und für kommende Videoproduktionen als Basis genommen. Seid also gespannt, was sich die „Social Media Mädels“ als nächstes ausdenken werden.
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