Wie in jedem Jahr wartet auf unsere Follower auf Instagram und Co. ein prall gefüllter Adventskalender mit Beiträgen aus allen Sparten des Stadttheaters Bremerhaven. Der Kalender ist nur eine der vielen Aufgaben, die ich in meinem ersten Jahr beim Stadttheater betreuen darf – und er ist jetzt schon eines meiner persönlichen Highlights. Während ich diese Zeilen schreibe, ist der Großteil der Arbeit bereits getan und es sind nur noch wenige Türchen übrig, bis sich an Heiligabend das letzte öffnet. In meinem Blogbeitrag möchte ich euch einen kleinen Einblick in den Entstehungsprozess unseres Adventskalenders geben und zeigen wie viel Herzblut von allen Beteiligten hinter jedem der 24 Türchen steckt.

Inspiriert von Loriot
Von Anfang an steht fest die Beiträge sollen im Videoformat veröffentlicht werden. Um einen möglichst gleichen Rahmen für alle Beteiligten zu schaffen, haben wir uns schnell darauf geeinigt, dass alle Aufnahmen für unseren Kalender in einer Art Film-Set entstehen sollten. Zum Glück war unsere Probebühne 2 Ende November für eine ganze Woche nicht belegt und eignete sich deshalb hervorragend für unser Vorhaben.
Die ersten Ideen für unser Set kamen schnell: ein Wohnzimmer sollte es sein mit Sitzgelegenheiten und Weihnachtsbaum. Doch in welchem Stil? Welche Farben wollten wir nutzen und was braucht das Set um so richtig heimelig und gemütlich zu werden? Im letzten Jahr war es sehr traditionell mit roten Schalensesseln, weißen Kerzen und goldenen Accessoires – ein typisches Weihnachtsset wie man es aus Werbefilmen kennt.
Dieses Jahr wollten wir es etwas „bodenständiger“ gestalten. Die Inspiration kam kurz darauf in Form des Loriot Films «Weihnachten bei Hoppenstedts». Anlässlich des 100. Geburtstages des Ausnahmekünstlers wurden viele seiner Sketche überall rauf und runter gespielt. Die Entscheidung fiel schnell es einem Wohnzimmer, das so auch Ende der 70er / Anfang der 80er existiert haben könnte, nachzuempfinden.
Set-Design: Biedermann und Moderne
Eine bisschen bieder und dennoch modern sollte es sein. Die senfgelbe Tapete der Familie Hoppenstedt gab den nötigen ersten kreativen Impuls für unser Wohnzimmer. Daher hingen wir zunächst den Hintergrund mit einem gelben Tuch aus der Dekoration ab. Die Technik des Hauses half uns dabei eine Art Wäscheleine aufzuhängen, an der wir wiederum die riesigen und verdammt schweren Stoffbahnen befestigen konnten. Auch ein riesiger Perserteppich, wie man ihn heutzutage eher aus Studenten WGs und Bandproberäumen kennt war schnell gefunden. Als nächstes ging es dann in unser Lager, um die passenden Möbel für unser Wohnzimmer auszusuchen.
Das Lager des Stadttheaters and der Brommystraße ist voll mit Möbeln, Bühnenaufbauten und weiteren spannenden Einzelstücken, die mal auf unseren Bühnen zu sehen waren. Dies allein wäre schon einen schönen Blogbeitrag wert. «Instawalk, ick hör‘ dir trapsen» Naja, vielleicht das nächste Mal.
Nun zurück zum Set: Zwei Sessel waren schnell gefunden, dann kam noch ein Couchtisch dazu und zum Schluss eine stylische Kommode mit eingebautem Radio im 70er Jahre Stil (siehe Foto oben). Nachdem wir uns die passenden Stücke ausgesucht hatten, wurden diese von uns und mit der Mithilfe der lieben Menschen unserer Technik in einem kleinen Transporter rüber auf die Probebühne geschafft.
Auf die Details kommt es an
Das I-Tüpfelchen der Möblierung kam dann von unserer Beleuchtung, die uns eine alte Stehlampe, stilecht mit ausgefranstem Lampenschirm, besorgte und die das Set perfekt abrundet. Zusätzlich stellte uns die Beleuchtung auch noch Strahler zur Verfügung, damit wir das Set stimmungsvoll ausleuchten konnten. Nun war es fast perfekt. Nur noch kleinere Accessoires wie eine Uhr und eine Tischdecke fehlten. Die bekamen wir von der Requisite, die uns mit Christbaumschmuck für unseren Weihnachtsbaum versorgt haben. Der Baum wurde übrigens aus den Resten der Tannen aus «Der zerbrochne Krug» von der Technik eigens für das Set zusammengebastelt. Mehr DIY geht nicht.
Damit hatten wir den ersten Schritt für unseren Adventskalender getan. Das schnuckelige Weihnachtsset war bereit, um als kreative Spielwiese den Ensembles der unterschiedlichen Sparten zu dienen. Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle all unseren Abteilungen aussprechen, die uns bei der Umsetzung unserer Idee so fabelhaft unterstützt haben.
Hinter jedem Türchen

Die Beiträge, welche in dem Set entstehen sollten, wurden von den beteiligten Schaupieler:innen, Tänzer:innen und Sänger:innen selbst gestaltet. Anhand eines Terminplans konnte sich jeder einen Slot aussuchen und einfach mit dem eigenen Smartphone ein Video erstellen. Ein Stativ zum einklemmen des Handys stand dafür bereit. Uns war es wichtig den Künstler:innen so viel Spielraum wie möglich für die Umsetzung ihrer Ideen zu geben.
Bevor wir die kreativen Auswüchse unserer Ensembles veröffentlichen konnten, mussten sie noch geschnitten und in das passende Format gebracht werden. Die entstandenen Beiträge sind so verschieden wie das Programm unseres Hauses. Hinter jedem Türchen haben wir etwas Neues für euch versteckt. Es gibt Gesang, Tanz, Comedy, Musik, Schauspiel und vieles mehr – alles mit viel Leidenschaft für die Sache und einer gehörigen Portion Herz.
Mehr möchten wir euch an dieser Stelle aber nicht verraten. Schaut einfach auf unserem Facebook- und Instagram-Kanal vorbei und lasst euch überraschen!
