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Lieber Hotel als im Zelt

Wenn Regen, Wind und Reifenpanne die Tour begleiten, ist ein bequemes Bett und ein trockener, sicherer Platz fürs Rad genau das, was den Tag rettet.

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26. Juni 2025
5 min read

Ich gebe es zu: Ich habe großen Respekt vor allen, die mit dem Rad unterwegs sind, Zelt im Gepäck, alles gut verstaut und bereit für jedes Wetter. Und ja, ich habe es auch mal ausprobiert. Eine Woche, Nordseeküste, kleines Zelt, viel Wind. Es war schön – aber ehrlich gesagt auch ziemlich anstrengend. Denn so viel Freiheit das Radreisen auch mit sich bringt: Wenn man abends müde vom Gegenwind ist, der Rücken ziept und die Socken klamm sind, dann sehne ich mich nach genau einer Sache – einem echten Bett. Einem Zimmer, das warm ist. Und einem Bad, das ich nicht mit anderen teilen muss. Da war mir dann doch das Hotel lieber als das Zelt.

Radreise

Wie gesagt, eine Woche hatten wir geplant, gut ausgestattet mit Packtaschen, Isomatte und Zelt. Der Plan: Freiheit, Natur, frische Luft. Die Realität sah, neben dem zu erwartenden Wind, anders aus! Regen. Viel Regen. Am dritten Tag, irgendwo zwischen Husum und nix, prasselte es so sehr vom Himmel, dass ich kurz stehen blieb und mein Rad anschrie: „Ich mag nicht mehr. Ich will einfach nur ins Warme!“ Meine Mitfahrerin musste lachen – ich eher nicht. Ich war müde, nass, hungrig und irgendwie ziemlich durch. Der Gedanke an Matsch und Gemeinschaftsdusche auf dem nächsten Campingplatz hob meine Stimmung auch nicht gerade. In diesem Moment wurde mir klar: So romantisch Zelten auch klingt – wenn ich ehrlich bin, liebe ich es, am Ende eines langen Radtages einfach anzukommen.

Seitdem weiß ich auch: Ich bin ein Hotelmensch. Und das meine ich gar nicht luxuriös – sondern ganz pragmatisch. Ich möchte nach 70 Kilometern Rückenwind (oder Gegenwind…) ein echtes Bett. Ich möchte duschen, ohne Turnschuhe anzubehalten. Und ich möchte mein Fahrrad sicher abstellen sowie nicht mehr nachts vom Rascheln des Zeltes aufwachen. Ja, ich ich bewundere den Minimalismus vieler Radreisender – aber ich finde, ein bisschen Komfort darf sein. Und mir kann keiner erzählen, dass eine heiße Dusche, ohne die Duschmarken zu suchen auch schön ist.

Ankommen statt aufbauen

Ich weiß, viele Radreisende lieben das Abenteuer. Ich auch – aber am liebsten tagsüber. Abends möchte ich ankommen. Und für mich bitte ganz ohne Zelt aufbauen, keine Heringe im Sand und kein Mückenspray. Ich möchte einen freundlichen Empfang, eine Tasse Tee und ein Zimmer, in dem alles da ist. Inklusive Kissen und Matratze, auf dem man auch wirklich schlafen kann. Mit einem Frühstück, das dich für die nächste Etappe stärkt.

Viele unserer Gäste im Hotel Amaris oder auch im adena Hotel Bremerhaven kommen mit dem Rad – und sagen beim Frühstück: „Ich habe so gut geschlafen“ oder „Ich wusste gar nicht, dass Hotels so fahrradfreundlich sein können.“ Und genau das freut mich in zweierlei Hinsicht. Denn man darf auch beides wollen: unterwegs sein – und es trotzdem bequem haben. Vor allem bei uns im Hotel Amaris, wo wir die Fahrräder im Vorraum des alten Tresorraumes unterbringen können. Sicherer und trockener geht es nicht.

Lieber Hotel als im Zelt

Auch wenn Zelten seinen Reiz hat. Nachdem wir uns geeinigt haben, abends lieber in ein Hotel einzuchecken statt ins Zelt zu kriechen, lief es plötzlich viel besser – auf der Straße und zwischen mir und meiner Mitfahrerin. So konnten wir jeden Abend richtig durchatmen (besonders ich), ein warmes Essen genießen – und ganz nebenbei Land und Leute kennenlernen. Es gab dann auch kein Drama mehr beim Aufbau im Regen, kein mürrischen Morgen mit klammen Klamotten. Stattdessen: warme Dusche, gemütliches Bett und ein Frühstück, bei dem ich wieder reden mochte. Ich sag mal so: Diese Entscheidung hat nicht nur die Tour gerettet, sondern vielleicht auch unsere Freundschaft.

In unseren Hotels, dem Hotel Amaris und dem adena Hotel Bremerhaven, wissen wir: Wer mit dem Fahrrad reist, braucht keine Luxussuite – sondern einen Ort, der an alles gedacht hat. Für dich. Und für dein Rad. Damit aus deiner Reise nicht nur ein Abenteuer wird, sondern auch eine Erholung.

Falls du neugierig bist: In meinen anderen Beiträgen erzähle ich, warum ich lieber im Hotel als in der Ferienwohnung übernachte – und warum ich persönlich familiengeführte Hotels so viel lieber mag als große Ketten. Vielleicht erkennst du dich ja ein bisschen wieder.

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Kim Rothe

Assistentin der Geschäftsführung, Hotels Adena und Amaris.

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