Deftige Bratwurst, knusprige Röstkartoffeln, Salat, Saucen und gegrilltes Gemüse – das Barbecue im Deutschen Auswandererhaus sieht köstlich aus! Beim Dinner-Abend in der Reihe „Speisen auf Reisen“ begeben sich die Gäste zuerst auf eine thematische Führung durch das Bremerhavener Migrationsmuseum. Anschließend wartet ein kulinarisch passendes Dinner im Museumsrestaurant „Speisesaal“.
Speisen auf Reisen: Barbecue
Zum Independence Day am 4. Juli erfahren die Teilnehmer*innen bei „Speisen auf Reisen“ im Deutschen Auswandererhaus viel über den gemeinschaftsstiftenden Aspekt von Essen. Denn auf dem Menü steht das traditionelle Festessen zum Nationalfeiertag der USA, das Barbecue. Es bringt besonders an Feiertagen Familien und Freund*innen zusammen und wird mittlerweile selbst als gesellschaftliches Event zelebriert.
Der Abend beginnt im Foyer des Migrationsmuseums. Nachdem mein Kollege David die Gruppe begrüßt hat, folge ich ihnen durch die Ausstellung. Wir stehen an der Kaje vor der täuschend echt aussehenden Schiffswand und begeben uns schließlich über die Gangway hinein in den Frachtraum. In den weiteren Ausstellungsräumen erkunden wir drei verschiedene Schiffstypen.
Proviantplanung
David erzählt von den Überfahrtsbedingungen der Seereisen. Mitte des 19. Jahrhunderts dauerten diese in die USA noch um die 12 Wochen. Wir hören spannende Geschichten über die Proviantplanung und Haltbarmachung von Lebensmitteln für die lange Fahrt auf einem Segelschiff. Er erläutert, welche Speisen die Auswander*innen mit auf ihre Reise nahmen, welche Verpflegung sie an Bord erhielten und wie die Umstände über die Jahrzehnte hinweg in der Passagierschifffahrt immer annehmlicher wurden.
Unsere Reise durch die Ausstellung führt uns bis nach New York in den Grand Central Terminal. In den nachgebauten Shops hören wir mehr über die Bedingungen der Einwander*innen im neuen Land, der oftmals beschwerlichen Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft – aber auch von den Freuden des Alltags im neuen Leben: Dass etwas Bekanntes, wie beispielsweise Kartoffelsalat oder Bier, dabei helfen kann, das Heimweh zu überwinden.
Essen in der Migrationsgesellschaft
Im Deli, einem der drei Shops in der Ausstellung, wird das Leben in der Einwanderungsgesellschaft besonders spürbar. Die Familie Carstensen von der Insel Föhr ist 1959 nach New York ausgewandert und hat dort einen Lebensmittelladen eröffnet. Dieser ist anhand von Fotos in der Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses detailgetreu nachgebaut worden.
Eine Teilnehmerin schaut ganz genau in die Auslage: „Ist das echt?“ Sie und ihre Begleitung sehen sich im Deli um, tuscheln über ihre Entdeckungen, erzählen von Erinnerungen. Eines ist klar: Essen bringt Menschen zusammen – nicht nur in der Migrationsgesellschaft. Und so fanden auch die Kund*innen im Delikatessenladen der Familie Carstensen Liebgewonnenes aus der alten Heimat, das sie im neuen Leben vielleicht vermissten, wie zum Beispiel den traditionellen „German Potatoe Salad“.
Museumsrestaurant „Speisesaal“
Der Appetit der Besucher*innen ist merklich angeregt. Wir sind am Ende der Führung angekommen und gehen gemeinsam herunter ins Museumsrestaurant „Speisesaal“, wo das Dinner auf die Gäste wartet. Meine Kolleg*innen in der Küche und vom Service haben auch schon alles vorbereitet: Die Gruppe setzt sich an die eingedeckten Tische und sofort wird der erste Gang final angerichtet und serviert. Das Highlight des Abends: Ein Barbecue-Teller mit dreierlei Bratwürsten und zahlreichen leckeren Beilagen, der von einigen bereits mit großen Augen erwartet wird.
Essen verbindet!
Die Gläser klirren, die Stimmung ist gut! An den Tischen tauschen sich die Gäste angeregt über die Museumsführung aus. Ich schaue mich noch mal um und bemerke ein Paar, das einem scheinbar fremden Herren zuprostet. Er sitzt alleine an ihrem Nebentisch und sie winken ihn zu sich herüber. Ich sehe sie zusammen anstoßen und schließlich essen sie gemeinsam. Aus Fremden werden hier in Sekundenschnelle Tischnachbar*innen – und angeregte Gesprächspartner*innen: Essen verbindet!
19. November – Speisen auf Reisen: Suppe
Um Anmeldung unter Tel.: +49 / (0) 471 / 90 22 0 – 0 oder info@dah-bremerhaven.de wird gebeten.
Weitere Informationen: www.dah-bremerhaven.de
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