Kultur & Kulinarisches: „Speisen auf Reisen“
,

Kultur & Kulinarisches: „Speisen auf Reisen“

Deftige Bratwurst, knusprige Röstkartoffeln, Salat, Saucen und gegrilltes Gemüse – das Barbecue im Deutschen Auswandererhaus sieht köstlich aus! Beim Dinner-Abend in der Reihe „Speisen auf […]

Eine Frau steht vor einer Wand mit einem leuchtenden Schriftzug, mit den Fragen who were they? why did they leave?
25. Juli 2024
4 min Lesezeit
Der Delicatessen-Laden, ein nachgebautes Lebensmittelgeschäft in der Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses.

Deftige Bratwurst, knusprige Röstkartoffeln, Salat, Saucen und gegrilltes Gemüse – das Barbecue im Deutschen Auswandererhaus sieht köstlich aus! Beim Dinner-Abend in der Reihe „Speisen auf Reisen“ begeben sich die Gäste zuerst auf eine thematische Führung durch das Bremerhavener Migrationsmuseum. Anschließend wartet ein kulinarisch passendes Dinner im Museumsrestaurant „Speisesaal“.

Speisen auf Reisen: Barbecue

Zum Independence Day am 4. Juli erfahren die Teilnehmer*innen bei „Speisen auf Reisen“ im Deutschen Auswandererhaus viel über den gemeinschaftsstiftenden Aspekt von Essen. Denn auf dem Menü steht das traditionelle Festessen zum Nationalfeiertag der USA, das Barbecue. Es bringt besonders an Feiertagen Familien und Freund*innen zusammen und wird mittlerweile selbst als gesellschaftliches Event zelebriert.

Der Abend beginnt im Foyer des Migrationsmuseums. Nachdem mein Kollege David die Gruppe begrüßt hat, folge ich ihnen durch die Ausstellung. Wir stehen an der Kaje vor der täuschend echt aussehenden Schiffswand und begeben uns schließlich über die Gangway hinein in den Frachtraum. In den weiteren Ausstellungsräumen erkunden wir drei verschiedene Schiffstypen.

Proviantplanung

Ein Mann zeigt auf einen Speiseplan in einem Schaukasten
Speisepläne verdeutlichen die Überfahrtbedingungen zu verschiedenen Zeiten. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Hilka Baumann

David erzählt von den Überfahrtsbedingungen der Seereisen. Mitte des 19. Jahrhunderts dauerten diese in die USA noch um die 12 Wochen. Wir hören spannende Geschichten über die Proviantplanung und Haltbarmachung von Lebensmitteln für die lange Fahrt auf einem Segelschiff. Er erläutert, welche Speisen die Auswander*innen mit auf ihre Reise nahmen, welche Verpflegung sie an Bord erhielten und wie die Umstände über die Jahrzehnte hinweg in der Passagierschifffahrt immer annehmlicher wurden.

Unsere Reise durch die Ausstellung führt uns bis nach New York in den Grand Central Terminal. In den nachgebauten Shops hören wir mehr über die Bedingungen der Einwander*innen im neuen Land, der oftmals beschwerlichen Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft – aber auch von den Freuden des Alltags im neuen Leben: Dass etwas Bekanntes, wie beispielsweise Kartoffelsalat oder Bier, dabei helfen kann, das Heimweh zu überwinden.

Ein Mann sitzt in einer Bar, auf der Scheibe davor steht "Old Town Bar"
Die „Old Town Bar“ ist einer der drei Shops in der Ausstellung, die das Leben in der Einwanderungsgesellschaft zeigen. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Hilka Baumann

Essen in der Migrationsgesellschaft

Im Deli, einem der drei Shops in der Ausstellung, wird das Leben in der Einwanderungsgesellschaft besonders spürbar. Die Familie Carstensen von der Insel Föhr ist 1959 nach New York ausgewandert und hat dort einen Lebensmittelladen eröffnet. Dieser ist anhand von Fotos in der Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses detailgetreu nachgebaut worden.

Ein Mann steht in einem nachgebauten Lebensmittelgeschäft in der Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses.
Im „Deli“ finden sich bekannte Speisen. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Hilka Baumann

Eine Teilnehmerin schaut ganz genau in die Auslage: „Ist das echt?“ Sie und ihre Begleitung sehen sich im Deli um, tuscheln über ihre Entdeckungen, erzählen von Erinnerungen. Eines ist klar: Essen bringt Menschen zusammen – nicht nur in der Migrationsgesellschaft. Und so fanden auch die Kund*innen im Delikatessenladen der Familie Carstensen Liebgewonnenes aus der alten Heimat, das sie im neuen Leben vielleicht vermissten, wie zum Beispiel den traditionellen „German Potatoe Salad“.

Museumsrestaurant „Speisesaal“

Der Appetit der Besucher*innen ist merklich angeregt. Wir sind am Ende der Führung angekommen und gehen gemeinsam herunter ins Museumsrestaurant „Speisesaal“, wo das Dinner auf die Gäste wartet. Meine Kolleg*innen in der Küche und vom Service haben auch schon alles vorbereitet: Die Gruppe setzt sich an die eingedeckten Tische und sofort wird der erste Gang final angerichtet und serviert. Das Highlight des Abends: Ein Barbecue-Teller mit dreierlei Bratwürsten und zahlreichen leckeren Beilagen, der von einigen bereits mit großen Augen erwartet wird.

Speisen werden angericht
Das Dinner wird angerichtet. © Deutsches Auswandererhaus / Foto: Hilka Baumann

Essen verbindet!

Die Gläser klirren, die Stimmung ist gut! An den Tischen tauschen sich die Gäste angeregt über die Museumsführung aus. Ich schaue mich noch mal um und bemerke ein Paar, das einem scheinbar fremden Herren zuprostet. Er sitzt alleine an ihrem Nebentisch und sie winken ihn zu sich herüber. Ich sehe sie zusammen anstoßen und schließlich essen sie gemeinsam. Aus Fremden werden hier in Sekundenschnelle Tischnachbar*innen – und angeregte Gesprächspartner*innen: Essen verbindet!

[bre_box title=“Die nächsten Termine:“ style=“soft“ box_color=“#002c4c“ title_color=“#FFFFFF“ radius=“5″ id=“SpeisenaufReisen“]4. September – Speisen auf Reisen: Currywurst
19. November – Speisen auf Reisen: Suppe

Um Anmeldung unter Tel.: +49 / (0) 471 / 90 22 0 – 0 oder info@dah-bremerhaven.de wird gebeten.
[/bre_box]

Weitere Informationen: www.dah-bremerhaven.de

Eine Frau steht vor einer Wand mit einem leuchtenden Schriftzug, mit den Fragen who were they? why did they leave?
Hilka Baumann

Die Arbeit hinter den Kulissen fasziniert mich immer wieder – hier berichte ich für euch über den bunten und spannenden Theateralltag aus Marketing u. Öffentlichkeitsarbeit am Stadttheater Bremerhaven (2016-2018)

https://dah-bremerhaven.de/

Bremerhaven im Blick

Mehr aus und über Bremerhaven und Umzu …

A mehr
Detail: Sebastian Dannenberg, "EASY" edition in der Kunsthalle Bremerhaven (c) Cecilia Uckert

4 min Lesezeit21. März 2019

„Art from the Block“ – Dannenberg in der Kunsthalle Bremerhaven

Der Künstler: Sebastian Dannenberg. Seine Ausstellung 2019 in Bremerhaven: „EASY as far as we can see“: minimalistische, architekturbezogene Kunst.

M mehr
Ein cremefarbener Kinderwagen aus den 1930er oder 1940er Jahren in einer Ausstellungsvitrine

7 min Lesezeit20. Juni 2022

„Maikäfer flieg“

Man spürt es sofort: Im Deutschen Auswandererhaus erwartet die Besucher:innen etwas Besonderes. Die Räume des Museums sind in eine atmosphärische Dunkelheit getaucht, aber die Ausstellungsobjekte […]

M mehr
Moin in Bremerhaven

6 min Lesezeit6. Feb. 2020

„Moin“ sagt man in Bremerhaven

Moin! Ihr wollt zu uns an die Küste in den hohen Norden kommen, habt aber Sorgen wegen der Sprachbarriere, Sitten und Gebräuche? Heute bekommt Ihr einen Schnellkurs

N mehr
Titelbild Blogbeitrag "neue Normalität" im Zoo am Meer

7 min Lesezeit1. Juni 2020

„Neue Normalität“ im Zoo am Meer

Eine neue Normalität herrscht seit dem 8. Mai bei uns im Zoo. Nach über siebenwöchiger Schließung haben wir alle die Eröffnung herbeigesehnt. Ein Stück Normalität […]