Wohin man auch hört: An Heiligabend kommt Kartoffelsalat mit Würstchen auf den Tisch. Auch im Hotel Amaris wird das traditionsreiche Kartoffelgericht jedes Jahr in der Küche gezaubert. Woher dieser Weihnachtsklassiker seinen Anfang hat, ist leider nicht bekannt. Vermutlich ein weiteres Weihnachtsphänomen.
Auf jeden Fall macht das einfachste aller Weihnachtsgerichte Sinn. Wer hat schließlich Zeit, an Heiligabend ein ausgeklügeltes Menü vorzubereiten? Ich bin bestimmt nicht die Einzige, die an diesem Tag anderes zu tun hat: Weihnachtsbaum schmücken, Geschenke verpacken, Geschenke auspacken, in die Kirche gehen, Oma und Opa vom Bahnhof abholen. Das alles kann ich beruhigt erledigen, weil ich weiß, dass der Kartoffelsalat geduldig im Kühlschrank auf seinen großen Auftritt wartet.
Kartoffelsalat ist eine Familiensache
Jede Region und sogar jede Familie hat ihr eigenes Rezept. Richtig bewusst wurde mir dies erst vor ein paar Wochen. Wir saßen alle bei unserem täglichen Frühstücksraum im Hotel zusammen. Als am Tisch neben Kindheitserinnerungen und Weihnachtsgewohnheiten auch einige Variationen an Kartoffelsalat-Rezepten ausgetauscht wurden. Eine Kollegin erzählt von ihrer kleinen Uroma, die jeden Heiligabend in der Küche stand und den Salat für die ganze Familie zubereitete. Dies hat sie sich bis ins hohe Alter nicht nehmen lassen. Diese Tradition wird von den Frauen in ihrer Familie fortgeführt und jede Generation hat bisher eine weitere Zutat hinzugefügt. Eine wunderschöne Idee!
Es ist wohl unnötig zu sagen, dass ich diesen Salat unbedingt ausprobieren wollte. Ich wurde von meiner Kollegin nach Hause in ihre Küche eingeladen, um dieses traditionsreiche Gericht nachzukochen. Und das möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten.
Zunächst wählen wir die Hauptprotagonisten aus.
Die beliebtesten Kartoffeln
Grundsätzlich gilt: Verwendet heimische, festkochende Kartoffelsorten, wie die Linda oder Cilena. Wichtig ist auch, die Kartoffeln mit Schale und mit Salz zu kochen. Nur so bekommen sie Geschmack. Anschließend werden die gelben Knollen heiß gepellt. Zwischen Schale und Kartoffel ist eine Stärkeschicht, die sonst beim Erkalten wieder zusammenklebt.
Die Würstchen
Kommen wir zum zweiten Hauptdarsteller. Denn was wäre der Kartoffelsalat ohne die Würstchen? Bockwurst, Wiener oder Frankfurter? Geflügelwurst? Oder sogar Vegetarisch? Bei den Würstchen habe ich erfahren, dass diese wirklich nach Belieben ausgesucht werden können. Wir haben uns für die Wiener Würstchen entschieden. Knackig.
Aber was kommt da noch rein
Die Zutaten reichen jeweils für eine große Schüssel Salat von der 4 Personen satt werden.
- 600 g Kartoffeln (festkochend)
- Würstchen und Menge nach Belieben

Zudem:
- 1 große rote Zwiebel
- Gurkensticks aus dem Glas
- 6 Eier
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Bund Radieschen
- 100 ml Wasser
- 2 TL Gemüsebrühe
- 3 EL Kräuteressig
- 4 EL neutrales Öl
- 1 TL Senf mittelscharf
- Salz und Pfeffer aus der Mühle

Die Zubereitung
Die Kartoffeln waschen und je nach Größe etwa 20 Minuten mit der Schale kochen. Danach pellen, in Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben. Die Gemüsebrühe im heißen Wasser auflösen und vorsichtig unter die Kartoffeln mischen. Radieschen putzen, waschen und in Scheiben schneiden. In kleine Stücke werden auch die Gurkensticks, Zwiebeln und die gekochten Eier geschnitten. Alles wird zusammen unter die Kartoffeln gemischt. Kräuteressig, Öl und Senf werden gut verrührt und über die Kartoffeln gegeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss Schnittlauch über den Salat geben. Und fertig!
Dazu frisch von der Fleischtheke: Bockwurst, Geflügelwurst, Wiener oder Frankfurter in heißem Wasser ziehen lassen.

Mein Fazit: Kartoffelsalat bekommt wirklich jeder hin. Und eigentlich ist es egal, für welche Variation von Kartoffelsalat man sich entscheidet. Das Wichtigste ist, dass alle zusammen am Tisch sitzen und gemeinsam essen. Dann steht einem gelungenen Weihnachtsabend nichts mehr im Weg.