Zur Zeit des ersten Fotos wäre ein InstaWalk, wie der, der uns durch das Deutsche Auswandererhaus führt, nicht möglich gewesen. Während die zwölf Teilnehmer*innen des exklusiven InstaWalks mit allerlei Technik ausgestattet auf Fotojagd gehen und kleinste Details haarscharf ablichten, zeigt das erste Foto der Welt, das Joseph Nicéphore Niépce aufgenommen hat im Jahr 1826 nur eine grau-schwarze Fläche. Um diese Fotografie früher zu erzielen, hat er eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte acht Stunden lang belichtet. Nur gut, dass es keine Porträtaufnahme war, sondern der Ausblick aus seinem Arbeitszimmer.
Fotografie mit modernster Technik
Instagrammer*innen wirken oft wie gehetzt, so unruhig schweift ihr Blick durch den Raum auf der Suche nach dem optimalen Foto. Einen Moment später sieht man sie bewegungslos, oft auf dem Boden liegend oder in eine winzige Nische gequetscht, dastehen mit der Kamera im Anschlag für ein messerscharfes Bild. Und obwohl sie mit modernster Technik und jedem nur erdenklichen Zubehör, wie große und kleine Stative, Selfiesticks, Powerbanks etc. ausgestattet sind, stellen auch sie ungünstige Lichtverhältnisse oder Blickwinkel jedes Mal vor eine Herausforderung.
Fotografie früher und InstaWalk heute
Dabei haben sie dank modernster Kameras die Möglichkeit, die Fotos hinterher noch zu bearbeiten, um das Optimum aus ihren herauszuholen. Fotografie funktionierte früher ganz anders. Wie große Ungetüme wirkten die ersten Kameras, vor denen die zu fotografierenden Personen lange still sitzen mussten. Außerdem waren solche Fotoaufnahmen sehr teuer. Dank der digitalen Fotografie können unsere Instagrammer*innen heute unzählige Fotos und Videos innerhalb kürzester Zeit aufnehmen. Wenn etwas verwackelt, unscharf oder einfach ungewollt ist, wird es einfach gelöscht. Auch das war zu Zeiten früherer Fotografie fast undenkbar.
Farbfotos und Schnappschüsse
Der erste Rollfilm wurde 1889 von George Eastman entwickelt. Damit war es möglich, mehrere Bilder nacheinander aufzunehmen. Der Durchbruch der Marke Kodak ermöglichte fortan auch Schnappschüsse. Trotzdem wählte man seine Motive sorgsam aus, denn die Filme und die Entwicklung war teuer. Waren die ersten Fotos nur als schwarz-weiß Aufnahmen möglich, können heute unsere Instagrammer*innen beliebig zwischen Farbe, schwarz- oder sepia-weiß wechseln. Erste Farbfotos gab es übrigens erst im Jahr 1936. Kaum vorstellbar, wenn man überlegt, was heute alles möglich ist, finde ich.
Soziale Medien und Fotografie
Kaum haben unsere Instagrammer*innen das Foto geschossen, wird es auch schon in den sozialen Medien gepostet. Heute völlig gängig, war das früher einfach nicht möglich. Kein Wunder, dass die Erfindung der ersten Sofortbildkamera eine Sensation war. 1948 entwickelte Edwin H. Land die Polaroid Kamera, die kurz nach der Aufnahme ein fertig entwickeltes Foto ausspukte.
Fotografie mit viel Zeitaufwand
Dass, was unsere Instagrammer*innen oft für die Nachbearbeitung an Zeit in ihre tollen Aufnahmen stecken, nahm seinerzeit schon im Vorfeld eine beträchtliche Zeitspanne in Anspruch. Es war einiges an Erfahrung notwendig, um die richtige Belichtungszeit und Schärfe einzustellen. 1956 eroberte die Agfa Automatic 66 die Herzen der Fotograf*innen. Dank der Zeitautomatik musste die Belichtungszeit nicht mehr selbst eingestellt werden. 1963 brachte Canon eine Kamera mit automatischer Schärfeeinstellung auf den Markt. Schnappschüsse waren ab sofort möglich und lösten frühere, oft statische, Fotos ab. Die erste vollelektronische Kamera folgte 1974.
Fotografie in Perfektion
Die handliche Kameras und die ausgefeilte Technik ermöglichen auch ungewöhnliche Blickwinkel. So halten unsere Instagrammer*innen nicht nur „einfach drauf“. Sie prüfen Licht und Schattenwurf, nehmen ein Objekt durch ein winziges Guckloch auf, widmen den Objekten, die außerhalb des Blickwinkels liegen, ein Foto und setzen Details gekonnt in Szene. Was für tolle Fotos dabei herausgekommen sind, seht Ihr in den Accounts der Instagrammer*innen unten. Schaut rein – es lohnt sich!
InstaWalk exklusiv
Um solche Aufnahmen zu bekommen, ist Zeit und Raum notwendig. Im laufenden Museumsbetrieb hätten andere Besucher*innen (zu Recht) wenig Verständnis für Fotograf*innen, die im Weg rumstehen oder auf dem Boden liegen. Ein exklusiver InstaWalk gibt ihnen dafür aber die Zeit und dem Raum. In diesem Sinn möchten wir uns bei dem Deutschen Auswandererhaus und Hilka für die Betreuung und Franziska für die tolle Führung bedanken.
Mehr über zukünftige InstaWalks findet Ihr auf: www.bremerhaven.de/instawalk.
www.instagram.com/max_bechmann www.instagram.com/meer.liebend www.instagram.com/jpeterschewski www.instagram.com/andrea_s_gluecksmomente www.instagram.com/kre.bs.ative www.instagram.com/toddi_ti www.instagram.com/nature_urban_roamer www.instagram.com/Fahrnixe www.instagram.com/katjas_photobox www.instagram.com/Bremen.erleben www.instagram.com/hopphasi www.instagram.com/i_v_ann9
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