…haben wir auf unserem InstaWalk „Facettenreicher Fischereihafen“ gesehen. Das weiße Fleisch von Seelachs, Blauleng & Co.. Kostbar und dabei an Vielfalt kaum zu überbieten. Gesund und schmackhaft – das ist das Gold des Meeres. Welche Sorten und Zubereitungsarten es gibt? Das erfahren 19 Instagramer, meine Kollegin Tanja und ich von André, dem langjährigen Mitarbeiter bei Fiedlers Fischmarkt anno 1906.
Eine Familie mit Pioniergeist
Das Schaufenster Fischereihafen war die ehemalige Fischpackhalle zu Zeiten als hier das Leben tobte und die Hochseefischerei ihre Blütezeit erlebte. Im Hafenbecken davor, dem Fischereihafen I, lagen über 200 Fischfänger im Päckchen (Seite an Seite) an den Kajen. Im Jahr 1906 begann Großvater Fiedler mit der Fischräucherei im nahegelegenen Ortsteil Wulsdorf. In zwei Öfen räucherte er überwiegend Aale.
Allein unter vielen
Ende der Sechziger erlernt sein Sohn Hans-Joachim den Beruf des Räucherers. Weil er in seinem Jahrgang der Einzige ist, wird er in der Berufsschule zusammen mit den Fleischern in eine Klasse gesteckt. Nach der Lehre steigt er in die Firma seines Vaters ein. Sie verfeinern ausschließlich Aal, Lachs und Forellen. Das ist etwas Besonderes! Lachs ist zu der Zeit ein absolutes Luxusprodukt, an dessen Verarbeitung sich die anderen Firmen nicht herantrauen. Nach dem Zusammenbruch der Hochseefischerei im Jahr 1977 werden die Boote der Hochseeflotte nach und nach verkauft oder verschrottet. Die Fischpackhalle wird nicht mehr gebraucht und steht jahrelang leer.
Ein Mann mit Visionen
Hans-Joachim Fiedler hat einen Traum und riskiert entgegen seiner Mitbewerber etwas. Er mietet einen kleinen Laden in der Packhalle, den heutigen Kolonialwarenladen im Schaufenster Fischereihafen. Mit „Geduld und Spucke“ behauptet er sich am Markt und macht sich mit einem Angebot einen Namen. Seine Kunden schätzen die Qualität der Ware und die jahrelange Erfahrung, die er an seinen Sohn Patrick weitergibt. Patricks Herz schlägt ebenfalls für den Fisch. Er tritt in die Fußstapfen seiner Familie.
Das Schaufenster Fischereihafen
Heute ist das Schaufenster Fischereihafen, durch den uns unser InstaWalk führt, nicht mehr aus dem Stadtbild Bremerhavens wegzudenken. Die Familie Fiedler betreibt hier neben dem Fischmarkt anno 1906, den Kolonialwarenladen, das Restaurant Fiedler, das Fischerdorf, die Räucherdiele, den Kutterfischer und die Dreistern-Räucherei.
Lecker und gesund
André, begrüßt uns vor dem Fischmarkt mit einem kräftigen „Moin“. Er ist früher selbst an Bord eines Hochseefängers zur See gefahren. Er weist darauf hin, dass „Fiedlers Fischmarkt anno 1906“ gerade ein besonderes Angebot für seine Kunden hat. Es ist gelungen, einen 50 Kilogramm schweren weißen Heilbutt zu ergattern. Den gemeinen Heilbutt gibt es öfter im Programm, aber weißer Heilbutt ist äußerst selten und ein besonderer Leckerbissen. Ein weißer Heilbutt kann bis zu 400 Kilogramm auf die Waage bringen und ist der größte seiner Art. Einem solchen Kraftpaket kann man an Bord nur mit speziellem Geschirr und einem Kran Herr werden.
Gekonnt ist gekonnt
Geschickt zeigt uns der ehemalige Fischer, wie ein Rotbarsch filetiert wird. Übung macht den Meister und so schafft er es heute in sechs Sekunden. Dabei muss stets höllisch aufgepasst werden, denn der Rotbarsch hat giftige Stacheln an der vorderen Rückenflosse und an den Kiemen. Das kann schmerzhaft werden. Für uns lässt André sich jedoch Zeit. Die Instagramer und wir können die begehrten Fotos schießen. Rotbarsch wird übrigens oft als Beifang bei der Kabeljaufischerei gefangen. Die Tiere leben in einer Tiefe von 70 bis 1.000 Metern im nördlichen Atlantik und können bis zu 75 Jahren alt werden.
Fischkarussell
Auf dem Fischrondell liegen auf dem Eisbett neben Schellfisch, Blauleng, Rotbarsch, Seelachs auch Exoten wie Tintenfisch und Riesengarnelen. Es fällt schwer, sich zu entscheiden. Für „Neulinge“ und „Ungeübte“ hat das Team vom Fischmarkt stets einen Tipp parat, damit die Fischzubereitung zu Hause auch reibungslos gelingt.
Goldgelb und noch warm
Die nächste Station in dem liebevoll eingerichteten Laden ist die Räucherfischabteilung. Frau Beyer begrüßt uns mit einem schön angerichtetem Teller. Darauf liegen drei unterschiedliche Sorten Fischhäppchen. Das Beste daran ist, dass wir nicht nur ausgiebig fotografieren und filmen , sondern das Ganze im Anschluss auch noch verputzen dürfen. Hmmh – lecker! Besonders schmackhaft sieht der Bücklingsrollmops aus. Seine Haut schimmert goldgelb. Das liegt daran, dass der Hering mitsamt dem Rogen langsam bei etwas mehr als 60 Grad geäuchert wird. Das dabei austretende Fett verleiht dem Bückling, wie er dann heißt, seine goldgelbe Farbe.
Gleich nebenan liegen die frisch geräucherten Aale. Der Raubfisch, der sich von Kleintieren und Flusskrebsen ernährt, hat einen Fettgehalt von 25 Prozent und ist besonders schmackhaft. Ein weiterer Grund, dass er auch bei ungeduldigen Fischliebhabern so beliebt ist, ist der, dass er statt vieler kleiner Gräten nur ene große Mittelgräte hat, die leicht zu entfernen ist. Übrigens ist der Firma Fiedler Nachhaltigkeit wichtig. Für jeden verkauften Aal werden drei Jungtiere ausgesetzt, um den Bestand zu schützen.
Rot, wie das Herbstlaub
Natürlich darf der Lachs bei dieser Vielfalt nicht fehlen. Gesalzener Lachs wird bei niedriger Temperatur über Stunden kalt geräuchert. Stremellachs (Stremel = ostpreußisches Wort für Streifen) wird bei 65 Grad geräuchert und Graved Lachs wird nach skandinavischer Sitte mit Zucker, Salz und Dill gebeizt (eingelegt). Ein Lebensmittel, drei Geschmacksrichtungen = alle drei ein Genuss!
Ein Fischbrötchen geht immer
Nach hunderter toller Fotomotive von Fisch über Grillpellets, Wein und Spiritousen, Gewürzen in diesem mit viel Liebe eingerichteten Fischmarkt erreichen wir den Bereich der Fischbrötchen. Dicht an dicht präsentieren sie sich in der Auslage. Zwischen zwei knusprigen mit Remoulade bestrichenen Brötchenhälften liegen wahlweise Matjes, Krabben, Forelle oder Aal. 600 bis 1.200 solcher Brötchen werden hier täglich verkauft und zaubern den Kunden beim Verzehr ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.
Endlich ein „R-Monat“
Ebenfalls in der eisgekühlten Auslage liegen die Miesmuscheln. Klar, denn wir haben September, also einen Monat, in desses Namen sich ein „r“ verbirgt. Muscheln sollen nur in Monaten mit einem „r“ verzehrt werden, also von September bis April. Da kommen wir genau zum richtigen Zeitpunkt. Hier endet unser Rundgang durch „Fiedlers Fischmarkt anno 1906“. Wir haben wir Neues und Interessantes erfahren und sagen „Danke schön“ und „auf Wiedersehen“, bevor wir uns mit Fischspezialitäten für zu Hause eindecken.
Bilder, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen
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Eindrücke vom InstaWalk auch hier auf youtube.
Schaut doch mal hier, welche InstaWalks wir in diesem Jahr angeboten haben und welche Fotos dort aufgenommen wurden.
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