, ,

Ein großer roter Ballon startet

Und: was manchmal alles so unbemerkt passiert Die Ausstellung „Mehr als Wetter – 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“ startet im Klimahaus Bremerhaven Er ist […]

Ein Mann mit Jacket, T-Shirt und Namensschild lächelt in die Kamera und steht vor dem Klimahaus Bremerhaven.
21. Sep. 2023
4 min read
Ein roter Luftballon steigt über dem Klimahaus Bremerhaven in den Himmel. Eine Person blickt ihm nach.

Und: was manchmal alles so unbemerkt passiert

Die Ausstellung „Mehr als Wetter – 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“ startet im Klimahaus Bremerhaven

Er ist auffallend groß, rot und steigt schnell über das Klimahaus Bremerhaven hinweg, in Richtung Nordosten, in Richtung der Medienhäuser der Stadt. Ein großer roter Ballon. Tatsächlich unbemerkt.

Nicht unbemerkt bleibt der Start bei den Menschen in und ums Klimahaus. Was ist da los? Touristen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Besucherinnen und Besucher und jede Menge Kinder strömen auf den Deichvorplatz. Kinder aus der FRoSTA-Kochschule kochen „über den Tellerrand“ anlässlich des Weltkindertags, andere Kinder folgen, strömen aus dem Ausstellungshaus nach einer Kinderlesung einer echten Astronautin.

Der Deutsche Wetterdienst DWD ist es, der auf dem Deichvorplatz den großen roten Ballon steigen lässt. Über einen Meter im Durchmesser sorgt er hier für gehöriges Aufsehen. Es ist ein Wetterballon der Wetterbehörde, der bis in über 13.000 Meter aufsteigen und Daten senden wird. Ein Vorgang, der heute nur noch selten stattfindet.

Die Deutsche Wetterbehörde ist jüngst 70 Jahre alt geworden und das Klimahaus zeigt anlässlich des Jubiläums eine Ausstellung des DWD über dessen Arbeit. Der DWD ist bedeutender Partner der Wissens- und Erlebniswelt und das seit über 14 Jahren.

Die Anfänge der TV-Wetterkarten (c) DWD
Doppel-Sonnenscheinautograph zur Bestimmung der Sonnenscheindauer in Polargebieten (c) Antje Schimanke

Eine Pressekonferenz startet. Unbemerkt.
Expertinnen und Experten kommen in der Ausstellung zusammen. Sie sind unter sich und fachsimpeln. Dann berichten sie sich gegenseitig über ihre Arbeit. Und es wird spannend.

Der Deutsche Wetterdienst erklärt, wann und wo wir alle jeden Tag auf seine Arbeit stoßen.
In Zeitungen, im Fernsehen, im Netz, natürlich. Aber auch im Auto, auf Ferienreisen per Schiff, per Flugzeug, in der Arbeit, sogar auf Feldern und Äckern. Überall dort, wo das Wetter wichtig ist. Und das ist (fast) überall.

Es ist eine hochklassige Runde, die sich in der Ausstellung austauscht, gut verständlich für jeden, der Interesse zeigt und dabei ist. In der Improvisationskunst liegt manchmal die Würze.

Expertinnen und Experten zum Thema Wetter im Austausch über ihre Arbeit: Klimahaus Geschäftsführer Arne Dunker, Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich, OHB-Vorständin Chiara Perdersoli, DWD-Vorstand Tobias Fuchs, Klimahaus-Meteorologin Annika Brieber (c) Simon

Chiara Pedersoli, zeigt in einer kurzen Präsentation die Bedeutung und Fortschritte moderner Wettersatelliten. Informationen aus allererster Hand, aus der Zentrale eines führenden Raumfahrtunternehmens. Wo gibt es das schon?

Modell eines OHB-Satelliten zur CO2-Messung (c) Antje Schimanke

Die Ausstellung nimmt u. a. mit auf eine Zeitreise.
Früher benutzte Instrumente muten an wie aus historischen Spielfilmen.

Thematisiert wird der Einsatz und Nutzen ungeheurer Datensammlungen. Der Sinn? Während in den 80ern und 90ern Wettervorhersagen noch eine maximale Voraussagegenauigkeit von maximal 48 Stunden besaßen, sind es heute fünf Tage und mehr, deren Wetterbedingungen im Voraus „bekannt“ sind. Dazu ein gehöriges Maß an gestiegener Genauigkeit. Die Digitalisierung macht es möglich. Aber jetzt geht es erst richtig los, heißt es. Der Einsatz künstlicher Intelligenz „KI“ und die rasante Entwicklung der Satellitentechnik werden der Arbeit an Wettervorhersagen ungeahnte Möglichkeiten verleihen, darin ist man sich einig.

Rechenknoten des DWD-Computers (c) Antje Schimanke

Die Apps des Deutschen Wetterdienstes bilden immer vielfältigere Lebenssituationen ab: Apps für „normales“ Ausflugswetter, Flugwetter, Wetter für Allergiker, Agrarwettervorhersagen, es gibt immer mehr Wetter-Anwendungen für unser Leben. Auch das zeigt die spannende neue Ausstellung.

Wetterwarnungen heute per APP (c) DWD

Zeit, die Leistung des Deutschen Wetterdienstes in einem entsprechenden Rahmen zu würdigen.
Dr. Insa Thiele-Eich, ausgebildete deutsche Astronautin und vor allem Meteorologin, beginnt ihre ansprechende Rede als Keynote-Sprecherin und macht richtig Lust auf Meteorologie und die Ausstellung.
Ein toller Jugendchor der Christuskirche begleitet die feierliche Eröffnungsveranstaltung für die Ausstellung. „Mehr als Wetter – 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“ ist eröffnet. Und ist bemerkenswert.

Ein Mann mit Jacket, T-Shirt und Namensschild lächelt in die Kamera und steht vor dem Klimahaus Bremerhaven.
Holger Bockholt

Auf den Spuren eines ausgewanderten Vorfahren in Bremerhaven gelandet, gebe ich heute im Klimahaus dem Klimaschutz eine Stimme. Mit tollen Kollegen und viel Spaß! Jeden Tag!

Bremerhaven im Blick

Mehr aus und über Bremerhaven und Umzu …

A Read More
Detail: Sebastian Dannenberg, "EASY" edition in der Kunsthalle Bremerhaven (c) Cecilia Uckert

4 min read21. März 2019

„Art from the Block“ – Dannenberg in der Kunsthalle Bremerhaven

Der Künstler: Sebastian Dannenberg. Seine Ausstellung 2019 in Bremerhaven: „EASY as far as we can see“: minimalistische, architekturbezogene Kunst.

M Read More
Ein cremefarbener Kinderwagen aus den 1930er oder 1940er Jahren in einer Ausstellungsvitrine

7 min read20. Juni 2022

„Maikäfer flieg“

Man spürt es sofort: Im Deutschen Auswandererhaus erwartet die Besucher:innen etwas Besonderes. Die Räume des Museums sind in eine atmosphärische Dunkelheit getaucht, aber die Ausstellungsobjekte […]

m Read More
Besucherinnen betrachten die Ausstellung. Sie sehen interessiert und fröhlich aus.

5 min read22. Mai 2025

„mittendrin“: Ausstellung zu Behinderung und Teilhabe

Was braucht es eigentlich, damit unsere Gesellschaft wirklich inklusiv wird? Die aktuelle Sonderausstellung des Historischen Museums geht dieser und anderen Fragen nach und lädt dazu ein, die eigene Perspektive zu hinterfragen.

M Read More
Moin in Bremerhaven

6 min read6. Feb. 2020

„Moin“ sagt man in Bremerhaven

Sitten und Gebräuche im hohen Norden!