Die Welt ist bunt. Und so bunt wie sie ist, so vielfältig sind auch die Menschen. Und weil wir alle unterschiedlich sind, ist jeder von uns einzigartig! Trotzdem wollen wir alle das Gleiche: soziale Gleichheit. Wie bunt und vielfältig wir sind, zeigen uns die Teilnehmer*innen und Zuschauer*innen des 1. Christopher Street Days (CSD) Bremerhaven. Nachdem sich dieses Ereignis in anderen Städten schon einen festen Tag im jährlichen Veranstaltungskalender gesichert hat, fand der Christopher Street nun erstmalig in Bremerhaven statt. Bunt, laut und politisch macht die queere Community der Stadt auf sich aufmerksam.
Wie der CSD Bremerhaven entstand
Aus den Mitgliedern von Prism und Queer-Fischtown hat sich die Gruppe CSD Bremerhaven gebildet. Ihr Ziel: Der erste Christopher Street Day in Bremerhaven. Sie netzwerken mit dem CSD Bremen, die 1979 den ersten CSD in Deutschland ausrichteten. In Bremerhaven läuft die Planung mit den zuständigen Ämtern sehr gut und im nu ist die Wegstrecke festgelegt und genehmigt.
Wir stehen dafür ein, dass jeder so sein kann, wie sie/er ist“
sagt CSD-Pressesprecherin Sonja Höstermann
Sonnenschein beim 1. Christopher Street Day
Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau und die Menschenmenge vor dem Hauptbahnhof bunt. Bereits eine Stunde vor Beginn des Umzugs füllt sich der Platz rund um den Bahnhof. Von überall her sind die Teilnehmer*innen zum ersten CSD Bremerhavens angereist. Aus Hamburg, Oldenburg, Bremen, Stade, Otterndorf, Cuxhaven und sogar aus Stettin kommen sie.
Es wird bunt beim 1. Christopher Street Day
Es summt wie in einem Bienenstock. Bunte Regenbogenflaggen wohin man auch blickt. Die Stimmung ist gut bei Teilnehmer*innen und Zuschauer*innen. Stadtrat Michael Frost hält das Banner des 1. CSD Bremerhaven und Philip Parche, einer der Organisatoren, schwenkt die Regenbogenfahne. Die Teilnehmer*innen formatieren sich. Laute Musik dröhnt vom führenden Paradewagen und heizt der Menge ein. Während sich der Zug langsam in Bewegung setzt, werden Fahnen geschwenkt und Arme in die Höhe gestreckt, .
CSD – wie alles begann
Aber was hat es mit dem Christopher Street Day eigentlich auf sich? Seinen Ursprung hat er 1969 als sich queere Menschen in der Christopher Street in New York gegen Polizeiwillkür zur Wehr setzen. Seinerzeit ging es bei Paraden und Umzügen darum, für die Gesellschaft sichtbar zu sein. Heutzutage wird dabei auf viele Themen hingewiesen und es werden konkrete Forderungen gestellt.
Regenbogenflagge beim CSD
Ein Muss bei jedem CSD ist die Regenbogenfahne. Gilbert Baker aus Kansas hat 1978 die Regenbogenflagge als Symbol für die LGBTQIA-Gemeinschaft erfunden. LGBTQIA in eine Abkürzung aus dem Englischen für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersex und Asexuel. Die Farben des Regenbogens zeigen unterschiedliche Aspekte des Lebens. Rot steht für das Leben, Orange für Heilung, Gelb für Sonne, Grün für Natur, Dunkelblau für Klarheit/Harmonie und Lila für die Seele/Spiritualität. Manche Varianten weisen noch Pink für Sexualität und Blau für Frieden auf.
CSD steht für Toleranz und Gleichheit
Entlang der Strecke bleiben Passanten stehen und sehen dem bunten Treiben zu. Und genau darum geht es beim CSD. Sichtbar sein, wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Neben politischen Forderungen geht es auch darum, für ein weltoffenes und tolerantes Bremerhaven einzustehen. Es ist schön, wenn das in unserer Hafenstadt, in der seit jeher Menschen aus der ganzen Welt und aus allen Kulturen willkommen geheißen werden, noch mehr zur Selbstverständlichkeit wird.
Schreibe einen Kommentar