24 Segel, drei Masten, grün – es gibt nicht wenige Menschen, die bei Nennung dieser Daten nervös werden und spontan nach dem Seesack greifen. Die „Alexander von Humboldt II“ – Kosename: „Alex2“ – weiß einfach zu begeistern. Und zwar Menschen von 15 bis 90, wie Jürgen Hinrichs bei unserem Gespräch zu berichten weiß. Er ist für die Vermarktung der „Alex2“ zuständig, die ihre Bahnen vor allem auf den nördlichen Weltmeeren zieht. Mit meiner Kollegin Kira durfte ich neulich die Planken des schönen Windjammers betreten, der für einige Tage im Heimathafen Bremerhaven lag. Unser Besuch war eine echte Offenbarung. Denn wir trafen nach dem karibischen Gruß (siehe Beitragsbild) auf drei vor Begeisterung sprühende Menschen: Neben Jürgen sprachen wir auch mit dem Kapitän „JP“ und Inken, die als Freiwillige an Bord viel Verantwortung für Schiff und Besatzung übernommen hat. Sie alle nahmen uns mit auf eine Reise, in der die Begriffe Ehrenamt, Teamarbeit und Glück als Synonyme benutzt wurden. Wenn ihr diese Folge von „Bremerhaven funkt“ hört, wisst ihr, was ich meine. Sie steht weiter unten im Beitrag.
Nimm mich mit, „Alex2“
Jürgens Begeisterung sieht zum Beispiel so aus, dass er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied gar nicht genug von „seinem“ Schiff bekommen kann: Es fehlen ihm nur noch 10.000 Seemeilen, dann könnte er seine Fahrten auf der „Alex2“ einmal auf den Äquator legen. Dabei reden wir von keinem Jungspund, sondern von einem Senior. Körperliche Fittness zeichnet ihn aus und die solltet auch ihr mitbringen, wenn ihr auf den besonderen Spirit der „Alex2“ Lust habt. Und Interesse an der traditionellen Seemannschaft.
Ungewöhnliche Vergnügungsreise
Ausnahmsweise an Land: auskunftsfreudiger Kapitän „JP“ mit Kira an Bord der „Alex2“ (c) Dörte Behrmann Kaum hat sie die Planken der „Alex2“ unter ihren Füßen, strahlt Inken (c) Dörte Behrmann
Denn: Ein Liegestuhl auf Deck, eine Decke als wärmende Hülle, ein kalter Drink in der Hand – wer sich so an Deck der „Alex2“ sieht, hat definitiv den falschen Törn gebucht. Die meisten Trainees wissen, dass der wirkliche Spaß in der Arbeit an, über oder unter Deck liegt. Segel auspacken, einholen, mit den Tauen umgehen und wer will kann auch in die Rahen krabbeln – kein Tag ist wie der andere. Genau das lieben die mittlerweile rund 800 Trainees der „Alex2“. Zu merken auch im Gespräch mit Inken, die vor einigen Jahren den Trip mit der „Alex2“ als Frisch-Abiturientin geschenkt bekam und sich dabei gleich vom „grünen Virus“ übermannen ließ. Seitdem hat sie eine Karriere von der Leichtmatrosin über die Matrosin zur Topsmatrosin hingelegt. Will heißen, sie hat nicht nur Basiskenntnisse über das Leben und Arbeiten an Bord der Dreimastbark, sondern kennt auch alles, was der Sicherheit von Schiff und Besatzung dient und wirkt zudem als verantwortliche Wachführerin. Als Freiwillige, versteht sich!
Alex2 – der Windjammer aus Bremerhaven

Ob vor Island, im Hafen von Ajaccio auf Korsiko oder in St. Petersburg – die „Alex2“ ist überall gern gesehen. Abe so gern wir Bremerhavener „unser“ Schiff auch als Botschafterin über die Meere senden – ihr Anblick im Heimathafen lässt unser aller Herz noch höher schlagen.
Das Schiff ist eine Lady
Mit welch kniffligen Manövern die „grüne Lady“ ihren Kapitän manchmal herausfordert, davon berichtet uns Schiffsführer „JP“ im Podcast. Er klärt uns auch auf, warum trotz männlichen Namens und obwohl es „das Schiff“ heißt, jedes Schiff weiblich ist. Ihr ahnt es – es hat mit weiblicher Stärke zu tun. 🙂
Die neue Podcastfolge
Weiteres Lesefutter über die „Alex2“
Wenn ihr noch mehr über die Geschichte dieses besonderen Windjammers wissen möchtet, dann lest gern diesen Beitrag des Bloggerkollegen Marco Butzkus zur „grünen Lady“. Und wenn ihr sehen möchtet, wo die „Alexander von Humboldt II“ gerade ist, dann schaut auch auf der Website von Marine Traffic um. Die Website des Schiffes – erreichbar hier – lege ich euch auch gern ans Herz. Aber Vorsicht: der grüne Virus ist auch digital ansteckend. Viel Freude!