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Blogger*innen-Parade: Tanja Albert, Erlebnis Bremerhaven GmbH

Seit über einem Vierteljahrhundert bin ich nun schon bei der Erlebnis Bremerhaven GmbH tätig. D. h., damals hieß sie noch Tourismusförderungsgesellschaft (TFG) Bremerhaven GmbH, die […]

Frau blickt durch Fernglas auf den Hafen
22. Apr. 2021
6 min Lesezeit
Tanja am Weserdeich in Bremerhaven

Seit über einem Vierteljahrhundert bin ich nun schon bei der Erlebnis Bremerhaven GmbH tätig. D. h., damals hieß sie noch Tourismusförderungsgesellschaft (TFG) Bremerhaven GmbH, die dann in die BIS mbH aufging und von dort zur Erlebnis, wie wir sie kurz nennen, wurde. Eine lange Zeit, aber langweilig wurde es nie. Ich liebe „mein Bremerhaven“, und hier habe ich alle Möglichkeiten, auch andere für meine Seestadt zu begeistern.

Tanja tritt Wasser im Kneippbecken im Park (c) Mailin Knoke
Herrliche Erfrischung in der Kneipp-Anlage im Gesundheitspark Speckenbütteler Park (c) Mailin Knoke

Wie alles begann

Als gebürtige Hannoveranerin wuchs ich in der Nähe Bremerhavens auf. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn zog ich nach Bremerhaven. Jetzt wohne ich hier schon länger als irgendwo sonst in meinem Leben und fühle mich auch als Bremerhavenerin. Damals hätte ich mir allerdings nicht träumen lassen, dass ich einmal für den Tourismus der Stadt tätig sein würde. Ich bin gelernte Verlagskauffrau und habe meine Ausbildung bei der Nordsee-Zeitung (NZ) absolviert. Zum Ende der Ausbildung war ich für die Leserreisen zuständig. Die wurden seinerzeit im Reisebüro nebenan vertrieben, wo ich zwar bei der NZ angestellt tätig war. Kurze Zeit später wechselte ich ganz dorthin und durfte dort in einem tollen Team arbeiten.

Noch eine Zwischenstation

Fünf Jahre später wechselte ich zurück zum Schwesterverlag, dem NWD-Verlag, und von dort zu einem kleinen Reiseveranstalter. Kurz vor der Sail 1995 ergriff ich die Chance und trat meine neue Stelle im Chefsekretariat der TFG an. Zwei Monate vor der „Bremerhavener Festwoche“ und der „Sail Bremerhaven„. Wahnsinn! Damals war unser Team noch wesentlich kleiner und unser Standort das hübsche rote Haus neben dem „Wasserschout“. Es war ein irre heißer Sommer und vor uns standen 11 Tage Veranstaltung, denn die „Bremerhavener Festwoche“ und die „Sail Bremerhaven“ gingen nahtlos ineinander über. Und das Veranstaltungsgelände war wesentlich größer als heute und erstreckte sich vom „Wasserschout“ bis zum Kaiserhafen, denn die Havenwelten gab es damals noch nicht.

Meine erste Sail Bremerhaven

Trotz der enormen Hitze sprang ich mental ins kalte Wasser. Zwar hatte ich schon im Sekretariat gearbeitet, aber dies Themenfeld war komplett neu für mich. Und solche Großveranstaltungen leben von Know how und Vernetzungen. „Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße“ pflegte unser damaliger Chef Hennig Goes zu sagen. Und damit hatte er vollkommen recht. Das alles ist nur mit einem tollen Team, viel Motivation, Begeisterung, Flexibilität und starken Partnern zu schaffen. Und wir haben es geschafft! Allerdings waren wir auch alle geschafft.

Als die Abschlussparade der „Sail Bremerhaven“ bei strahlendem Sonnenschein stattfand, schleppten sich kleine Kolleg*innengrüppchen zum Deich, schauten einmal rüber, sahen sich an und sagten: „Ok, da fahren sie ja.“ Völlig platt kehrten wir glücklich, dass jeder einzelne zu diesem Erfolg beigetragen hat, aber „alle“ an unseren Schreibtisch zurück. Aber nach der „Sail“ ist vor der „Sail“, wie es bei uns heißt. Und so ging das Arbeitsleben weiter und die Planungen für die kommenden Veranstaltungen nahmen ihren Lauf.

Ich will mehr

Der damalige Abteilungsleiter von der Tourismusabteilung kam bald zu mir und fragte, ob ich nicht in seine Abteilung wechseln wollen würde. Klar wollte ich! Tourismus hatte mir schon im Reisebüro und beim Reiseveranstalter Spaß gemacht. Aber auch hier wartete Neues auf mich. Hatte ich bislang Reisen ab Bremerhaven (outgoing) im Portfolio, standen nun Reisen nach Bremerhaven (incoming) auf dem Programm. Spannend! Und so lernte ich Bremerhaven mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und seiner Geschichte nach und nach immer besser kennen.

Tanja mit dem Rad an der Kaje vor der Skyline Bremerhavens (c) Mailin Knoke
Plattes Land und weite Sicht laden zum Radfahren in Bremerhaven ein (c) Mailin Knoke

Die Begeisterung ist nicht zu bremsen

Wir Norddeutschen gelten ja oft als etwas mürrisch. Und so konnte und kann ich es auch heute noch nicht verstehen, wenn jemand diese Stadt nicht liebt. Zugegeben, „hübsch“ ist sie auf den ersten Blick nicht. Aber wo gibt es schon solch eine Nähe zum Wasser, breitgefächerter Attraktionen, Kultur, Platz, Parks und trotzdem kurze Wege? Oft umgezogen, bin ich von Lehe angefangen nach Wulsdorf, Geestemünde und jetzt Mitte-Nord zu Hause. Die Szene-und Kulturmeile Alte Bürger“ gleich ums Eck fühle ich mich pudelwohl! Ich mag es, durchs Viertel zu schlendern und zu Fuß zur Arbeit zu gelangen.

Spruch einer Kunstveranstaltung (c) Tanja Albert
Titel der „ArtSpace“, einer toller Kunstveranstaltung in der „Alte Bürger“ (c) Tanja Albert

Stetig ist der Wandel

Lange war ich in unserer touristischen Abteilung tätig. Zu meinen Lieblingsaufgaben gehörten unter anderem die Messeauftritte. So warb ich Jahr für Jahr in Stuttgart, Berlin, Nürnberg, Hamburg, Hannover, Essen, Leipzig und und und für unsere Stadt. Am Ende einer Messe war ich zwar regelmäßig „platt“ und hatte schmerzende Füße vom ungewohnten tagelangen Stehen, aber auch glücklich. Bremerhaven wurde immer bekannter und auch die Angebotspalette erweiterte sich. Deshalb musste die Marketingabteilung ausgebaut werden. Und wieder einmal wechselte ich innerhalb des Unternehmens und stellte mich neuen Herausforderungen. Mein Aufgabengebiet umfasst einen bunten Mix aus wiederkehrenden und wechselnden Aufgaben.

Wer hätte das gedacht – schreiben macht mir Spaß!

Schon früher durfte ich die Marketingtexte für viele unserer Kataloge schreiben. Nun hatte ich aber auch die Möglichkeit, in der Pressearbeit zu unterstützen. Manch einer mag vermuten, dass Marketing- und Pressetexte doch ein und dasselbe sind, aber dass das nicht so ist, habe ich nun auch lernen dürfen. Und dann ging die
Erlebnis Ende 2017 mit ihrem eigenen Blog online und ich durfte dabei sein! Whow! Ich hätte nie vermutet, dass sich Leser für meine Beiträge interessieren. Toll, dass ich nun auch auf diese Weise von „meiner“ Stadt berichten kann und so viel Zuspruch erfahre. Ein schönes Gefühl!

Ich mag’s bunt und vielfältig

Ein weiterer Grund, warum ich Bremerhaven so mag ist, dass es eine Hafenstadt ist. Schon seit jeher kamen somit verschiedene Nationen nach Bremerhaven und viele blieben auch. Jeder bringt seine eigene Kultur mit und das macht die Stadt vielfältig. Ein ganz großes Anliegen ist mir allerdings, dass Miteinander. Und so schlägt mein Herz schon lange dafür, keine Unterschiede zu machen und alle mit einzubeziehen.

Klar, dass ich deshalb auch für das Thema Barrierefreiheit brenne. Und auch dieser Bereich findet bei der Erlebnis Platz. Ich bin glücklich, dass ich auf diesem Weg die Möglichkeit habe, in den Arbeitsgruppen mit externen Einrichtungen aus verschiedensten Bereichen für Menschen mit Behinderung mitwirken zu können. Und so haben wir es geschafft, als erste deutsche Stadt nach der bundesweit einheitlichen Zertifizierung „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“ ausgezeichnet zu werden. Wohl wissend, dass dieser Weg nie endet und es immer Verbesserungen geben muss und wird, muss ich meine Ungeduld hier manchmal etwas zügeln.

Rollstuhlfahrerin am Weser-Strandbad in Bremerhaven (c) Tanja Albert
Mit dem Rollstuhl im Weser-Strandbad (c) Tanja Albert

Eigentlich bin ich schüchtern

Meine Kollegin aus dem Social Media-Bereich, Mailin, kam vergangenes Jahr auf die Idee, Videos über Bremerhaven auf unseren Facebook– und Instagram-Kanälen zu posten. Gesagt, aber noch nicht getan, denn sie brauchte eine Protagonistin. Ausgerchnet ich, die ich jahrelang vermieden hatte, auf irgendwelchen Fotos abgelichtet zu sein und die, die keine sozialen Medien nutze, war von ihrer Idee begeistert und stellte mich zur Verfügung. Mailin konnte es kaum glauben und dachte anfangs, ich würde sie auf den Arm nehmen. Aber nein, es war mir ernst. Ich wollte etwas Neues probieren. Und so starteten wir. Anfangs mit noch einfacher Ausrüstung, aber jeder Menge Ideen. Im Laufe der Zeit besserte sich das Equipment und wir wurden zu einem eingespielten Team.

Mailin und Tanja auf einem umgefallenen Baumstamm im Bürgerpark (c) Selbstauslöser
Mailin und ich beim Videodreh im Bürgerpark (c) Selbstauslöser

Sehenswertes und Aktuelles auf Social Media

Ihr bekommt ja nur das fertige Produkt auf den Kanälen zu sehen. Aber bis es soweit ist, gibt es jede Menge Pannen und lustige Versprecher. Jede Herausforderung eines neuen Videos brachte also auch immer eine Menge Spaß mit sich. Aber schaut doch selbst mal rein!

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Frau blickt durch Fernglas auf den Hafen
Tanja Albert

Ich mag‘s bunt, und da hat Bremerhaven viel zu bieten! Aber oft liegen die Schätze im Detail und finden sich in Kleinigkeiten wieder. Diese zu entdecken, macht mir immer viel Spaß.

Marketing Erlebnis Bremerhaven GmbH

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