Geht es Euch so wie mir? Wartet Ihr auch sehnsüchtig darauf, nach dem hinter uns liegenden Corona-Jahr verreisen zu dürfen? Und wählt Ihr Euer Reiseziel ebenfalls mit Bedacht und wünscht Euch dafür dringend einen Tapetenwechsel? Dann kommt doch zu uns in den Norden! Hier habt Ihr Platz, Weite, frische Luft und einen endlos scheinenden Horizont. Trotzdem gibt es viel zu entdecken. Und wer das Auto stehen lassen möchte, kann das alles gut zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Ich nenne Euch zehn gute Gründe, um nach Bremerhaven zu kommen.
Weil Ihr hier frische Nordsee-Luft schnuppern könnt
Kennt Ihr das? Ihr hetzt durch Euren Alltag. Ständig erreichbar spurtet Ihr von einem Termin zum anderen. Kaum seid Ihr irgendwo angekommen, eilen Eure Gedanken schon zum nächsten Termin. Und so beraubt Ihr Euch selbst um schöne Momente. Mir, hilft gegen dies durch die Gegend hetzen schon eine kleine Auszeit. Ich werfe mich in meine Wohlfühlklamotten, schnappe mir meine Jacke und auf geht’s zum Deich. Herrlich! Auf dem Gründeich stehend, schweift mein Blick über das Wasser. Ein leichte Brise spielt mit meinen Haaren. Automatisch atme ich ganz tief durch und ein Lächeln erhellt mein Gesicht. Der Alltagstrott ist wie weggeblasen.
Wir brauchen keinen Wecker, denn wir haben die Möwen
Ich bin ein Morgenmensch. Aber obwohl ich gut aus den Federn komme, kann ich nerviges Weckerklingeln gar nicht leiden. Umso froher bin ich, wenn ich von Vogelgezwitscher geweckt werde. Und wenn ich mich doch einmal umdrehe und nicht aufstehen mag, kann ich mich hundertprozentig auf unsere Möwen verlassen. Sie ziehen schon am Morgen ihre Kreise und scheinen sich dabei unendlich viel in ihrer „Möwensprache“ zu erzählen zu haben. Für mich gibt es keinen schöneren Wecker.
Weil Ihr bei uns bis zum Horizont gucken könnt
Ich glaube, ich weiß schon, was Ihr jetzt denkt. Bei uns ist es so platt, dass wir heute schon sehen können, wer morgen zu Besuch kommt. Ganz so ist es zwar nicht, aber im Ernst, ich liebe den weiten Blick. Und auch, wenn ich keine Romantikerin bin, stellt sich dieses Gefühl ganz schnell bei mir ein, wenn ich am Deich sitze und in der Ferne den Sonnenuntergang über dem Wasser betrachte. Was gibt es Schöneres?!
Weil wir hier plattes Land und weite Sicht haben
Natürlich hat jede Landschaft ihren Reiz. Aber ich liebe es, Platz um mich herum zu haben. Ich finde es schön, wenn ich mich auf Grund der Weite anstrengen muss, um zu erkennen, wo Himmel und Wasser am Horizont aufeinandertreffen. Ihr wisst die weiten, ebenen Flächen immer noch nicht richtig zu schätzen? Dann rauf aufs Rad oder Skateboard. Spätestens, wenn Ihr nicht Berge raufstrampeln müsst, wisst Ihr unser plattes Land zu schätzen.
Weil Ihr bei uns Platt nach Lust und Laune schnacken könnt
Findet Ihr nicht auch, dass ein, und wenn es noch so in den „Bart genuschelt“ ist, kurzes „Moin“ einfach nett klingt? Die Welt wirkt gleich wesentlich freundlicher und entspannter, wenn ich Platt höre. Da plaudert (klönt) es sich einfach nett. Ihr wollt mal reinhören? Radio Bremen und der Norddeutsche Rundfunk senden plattdeutsche Nachrichten. Glaubt mir, da verlieren Neuigkeiten ihren Schrecken. Aber auch bei einem Spaziergang durch die Havenwelten könnt Ihr Platt hören. Wenn die Schleuse zum Neuen Hafen geöffnet wird und die Fußgänger die Brücke verlassen müssen, erfolgen die Durchsagen dafür auf hochdeutsch, englisch und plattdeutsch. Und auch im Podcast haben wir Folgen auf platt – hört doch mal rein.
Weil Ihr hier über den Meeresboden spazieren könnt
Im Ernst! Habt Ihr schon mal das Naturschauspiel von Ebbe und Flut beobachtet? Nein? Dann solltet Ihr das schnellstens nachholen. Dort, wo bei Hochwasser noch die Ozeanriesen kreuzen, könnt Ihr wenige Stunden später über den trocken gefallenen Meeresboden spazieren. Und wer jetzt abfällig denkt, dass das nur brauner Matsch ist, in dem es nichts zu entdecken gibt, der irrt gewaltig. Schließt Euch mal einer geführten Wattwanderung an. Ihr werden erstaunt sein, wieviele Lebewesen um Euch herum sind. Auf einem Quadratmeter Wattboden leben Millionen von Kieselalgen, Schnecken, Krebsen, Muscheln und Würmern. Ihr müsst nur genau hinschauen!
Weil der Fisch hier sicher nicht so schnell ausgehen wird, wie Klopapier
Wegen der Hamsterkäufe zu Coronazeiten kam es mancherorts immer wieder zu Engpässen beim Klopapier. Auch Bremerhaven. Was in Bremerhaven jedoch nie ausgeht, ist der Fisch. Bremerhaven ohne Fisch ist wie ein Fisch ohne Wasser. Dabei landet der Fisch nicht nur auf unseren Tellern. Ein ganzer Stadtteil, der Fischereihafen, hat sich den Meeresbewohnern gewidmet. Hier sind weltweit führende Unternehmen angesiedelt. Täglich werden hier etwa neun Millionen Fischstäbchen produziert. In den Sensoriklaboren werden die neuesten Rezepte für den Weltmarkt entwickelt. Und die Marktführer tüfteln an Kompositionen ohne Geschmacksverstärker und nachhaltigen Verpackungen. Aber auch aus der Kunst ist der Fisch nicht wegzudenken. Plastiken zieren Hauswände, Brückengeländer, Gemäuer, ganze Plätze und vieles mehr. Begebt Euch doch selbst mal auf Entdeckungsreise.
Weil bei uns der kleinste Zoo Deutschlands zu Hause ist
Zugegeben, so klein, dass der Zoo in eine Hand passt, ist er nun doch nicht. Aber ein Besuch im Zoo am Meer und dem Nordsee-Aquarium gehört zu einem Bremerhavenbesuch unbedingt dazu. Die Gehege der Tiere sind ihrem natürlichen Lebensraum nachempfunden gestaltet. Statt störender Gitterstäbe ermöglichen bodentiefe Fenster die Ein- und Ausblicke sowohl den Besucher*innen als auch den Tieren. Faszinierend finde ich auch, dass ich die Eisbären und Robben sowohl über als auch unter Wasser betrachten kann. Faszinierend, wie sie pfeilschnell durchs Wasser gleiten und dabei die Besucher*innen vor den Glasscheiben genauso neugierig betrachten, wie diese die Robben. Besonders putzig finde ich die Basstölpel. Von unten betrachtet, sieht es so aus, als wenn sie wie Bojen auf der Wasseroberfläche dümpeln. Von Zeit zu Zeit stecken sie dann ihren Kopf unter Wasser und schauen, wer sie denn da so fasziniert beobachtet.
Weil unsere Eisbären und Pinguine nicht nur im Zoo zu Hause sind
Bei einem Besuch bei uns in der Seestadt müsst Ihr stets auf der Hut sein. Es kann passieren, dass Ihr einem Eisbären oder einem Pinguin über den Weg lauft. Glaubt Ihr nicht? Stimmt aber! Doch Spaß beiseite. Unser Basketball-Zweiligist heißt „Eisbären Bremerhaven“ und unser Deutscher Eishockey-Erstliga-Team sind die „Fischtown Pinguins„. Die Halle tobt, wenn die Spieler über das Eis flitzen.
Weil man bei uns das Taxi auch auf dem Wasser fährt
Taxen gibt es in jeder Stadt. Bremerhaven hat aber zusätzlich noch ein Wassertaxi, besser gesagt ein Wasser-Linien-Taxi. Tatsächlich könnt Ihr in der Saison mit dem Wassertaxi „Lottjen“ fahren. Die „Lottjen“ ist ein echtes Helgoländer Börteboot – ein offenes Motorboot. Der Name bedeutet übersetzt aus dem Halunder, dem Helgoländer Friesisch, die Glückliche. Und wenn Ihr selbst einmal Steuerfrau/-mann werden wollt, ist auch das auf der „Lottjen“ möglich. Probiert es aus!
Auf die Plätze fertig los!
Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in meine Heimatstadt geben. Wenn Ihr nun neugierig geworden seid, packt doch Eure sieben Sachen und entdeckt unsere schöne Seestadt auf eigene Faust.
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